Busfahrt nach Danyang
Obwohl wir nicht auf dem schnellsten Weg von Sokcho nach Danyang fahren wollen, sondern auf einem etwas längeren Weg durch die Grenzberge zum nahen Nordkorea fahren möchten, gestaltet sich der Ticketkauf am Bus-Terminal dank den hilfsbereiten Süd Koreanern als Kinderspiel und so sitzen wir bereits kurz vor 09:00 im Bus nach Wonju. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, dass alle Mitarbeiter unserer Busfirma mit gelben, breiten Bändern über der Schulter rumlaufen und sich bei der Abfahrt unseres Buses in einer Reihe aufstellen um uns mit tiefen Verneigungen zu verabschieden, entzieht sich unserem Wissen. Vielleicht liegt es daran, dass die unseren Chauffeur kennen, den wir merken schon bald, dass dieser einen sehr sportlichen Fahrstil besitzt…
Die Strasse führt uns zuerst durch die nahen Berge des Seorak Nationalparkes. Wahrscheinlich tragen auch die getönten Scheiben des Busses dazu bei, dass die Wälder an den Berghängen um uns herum so aussehen als ob sie brennen würden, so intensiv ist das rot in dem sie leuchten. Die Landschaft durch welche wir brausen ist wunderschön. Die grossen Täler sind an ihren Flanken mit dichten Wäldern bewachsen und nur am Talboden findet man kleine Ansammlungen von Bauernhäuser im klassischen koreanischen Baustiel, mit geschwungenen, meist blauen Dächern. Und überall wo es flach ist, wird Reis angebaut.
Das wir uns in der Nähe von Nordkorea befinden, merken wir an der grossen Militärpräsenz. So sitzen zeitweise in unserem Bus mehr Soldaten als Zivilisten und wir fahren immer wieder an grossen Militärcamps vorbei. In Wonju, wo sich eine grosser Militärflughafen befindet gesellen sich auch noch diverse Militärjets hinzu, die sich donnernd in die Luft erheben.
Im nächsten Bus nach Danyang haben wir zum Glück einen Chauffeur mit einem massiv ruhigeren Fahrstil und da wir uns die vordersten Sitze gleich neben dem Chauffeur gesichert haben, können wir uns nun viel besser auf die Umgebung konzentrieren. Auch hier im Landesinnern unterscheiden sich die Ortschaften nicht voneinander. Die Gebäude sind ohne Verzierungen gebaut, haben meistens eine viereckige Form und sind kreuz und quer gebaut und gegen die Strassenseite mit Leuchtreklame zugepflastert. Erstaunlich ist für uns, das wir hier sehr viele christiliche Kirchen sehen aber anscheinend ist die grösste Glaubensgemeinschaft in Süd Korea christlich. Bei diesen Kirchen handelt es sich auch um moderne Gebäude auf denen sich ein farbiges, in der Nacht leuchtendes Kreuz befindet.
Auch Danyang bildet hier keine Aussnahme. Bei dieser Ortschaft kommt hinzu, dass sie in den 80er Jahren völlig neu aufgebaut wurde, da der Bau des grössten Staudammes von Süd Korea dazu führte, dass das alte Danyang überflutet wurde.
Und so handelt es sich auch bei unserem Hotel um einen viereckigen Klotz vor dem sich ein heilloses Gewirr von Elektrokabeln befindet und den Charme eines Betonbunkers austrahlt, aber unser Zimmer ist sauber und gross, das hoteleigene Cafe sehr gemütlich und die Angestellten sehr freundlich und so fühlen wir uns sofort sehr wohl hier.
Ein geschenkter Aquariumeintritt
Eine Sehenswürdigkeit in Danyang ist das moderne, grosse Aquarium, das sich direkt an der Uferpromenade befindet und welches uns vor allem in der Nacht gefällt, denn dann wechselt es ständig seine Farbe und an diversen Wänden und Treppen erscheinen sich ständig verändernde , durch kleine farbige Lichtpunkte erzeugte Bilder.
Dieses Aquarium wurde nicht aus Liebe zu den Fischen, sondern zu einer Spezialität aus der Küche von Danyang gebaut. Bei dieser Spezialität handelt es sich um eine Fischsuppe und der Hauptbestandteil davon, der Mandarinfisch (Siniperca chuatsi), lebt im Fluss der durch Danyang fliesst. An der Kasse sind wir etwas überrascht, dass wir für den Eintritt 26’000 Won (ca. 25.- Sfr.) bezahlen sollen, doch nach einer kurzen Diskussion entscheiden wir uns für den Besuch und zücken unsere Kreditkarte. Aber anscheinend werden hier ausländische Kreditkarten nicht akzeptiert. Nachdem wir es mit all unseren Karten probiert haben und wir die Zahlung nicht machen konnten, besprechen wir das Ganze noch einmal mit Rico und Silvia. Da tritt plötzlich ein Mitarbeiter des Aquarium auf uns zu und meint, dass wir auch ohne zu bezahlen das Aquarium besuchen könnten. Wir sind ziemlich erstaunt und auch nicht sicher ob wir ihn richtig verstanden haben, aber als wir dann regelrecht zum Eingang geschoben werden, bedanken wir uns mit vielen kleinen Verbeugungen bei allen die gerade in unserer Nähe stehen und besuchen das Aquarium ohne zu bezahlen.
Das Aquarium ist sehr gut gemacht, die meisten Tiere haben viel Platz in ihren sauberen, aufwändig gestalteten Aquarien und es befinden sich meistens verschiedene Tierarten in einem Aquarium. Auch ist das Ganze auf drei Stockwerken verteilt und wir brauchen sicher über eine Stunde bis wir alles gesehen haben. Aber obwohl uns dieser gut Besuch gefallen hat, probieren wir die berühmte Fischsuppe nicht.
Das Essen in den Bergen
Nach unseren Tagen an der Küste haben wir alle keinen grosse Lust auf Fisch und so versuchen wir in Restaurants essen zu gehen, die keinen Fisch servieren. In Korea bestellt eben nicht jeder das auf was er gerade Lust hat, sondern die koreanischen Gerichte entsprechen eher unserem Fondue einfach ohne Käse. Das funktioniert so, dass man ein Gericht bestellt und saft für wieviele Personen man das möchte. Wir sind bis jetzt am Besten gefahren, wenn wir für zwei Personen bestellt haben. Davon wurden bis jetzt immer alle vier mehr als satt.
Nach der Bestellung werden zuerst etwa ein Dutzend Schälchen mit sogenanntem Kimchi auf den Tisch gestellt. Kimchi ist das Sauerkraut der Koreaner. Nur verwenden sie alle Sorten von Gemüse, welche sie mit Salz einlegen. Die Töpfe welche man dafür verwendet sind braune Tontöpfe die man vor jedem Haus stehen sieht.
Als nächstes wird dann ein Topf gebracht in dem sich das Hauptgericht für alle Anwesenden befindet. Dabei handelt es sich meistens um diverses Gemüse zu welchem eine würzige Sojasuppe hinzugegeben wird. Je nach dem befindet sich auch Fisch, Fleisch oder Pilze im Topf, der auf einen Gaskocher gestellt und zum Kochen gebracht wird, der sich in einer Vertiefung in den Tischen befindet. Und so wird dann das ganze gekocht. Da man ja nur Stäbchen hat und das Gemüse, das Fleisch, der Fisch oder die Pilze zum Teil viel zu gross sind, liegt auch eine grosse Schere auf dem Tisch mit welcher man alles was zu gross ist einfach verschneidet bis es eine Grösse hat, damit man es mit den Stäbchen essen kann.
Bei einem Essen welches von allen von uns geliebt wird, befindet sich im Tisch kein Gaskocher sondern ein Topf in welchem glühende Kohlen hineingelegt werden. Darüber kommt ein Gitter und auf dem wird das Fleisch gegrillt (nachdem es ebenfalls mit der Schere auf die richtige Grösse zurechtgeschnitten wurde).
Hier in Danyang haben wir grosses Glück, denn eigentlich hat Babs auf einem Schaufenster – auf Koreanisch – gelesen, dass es Bibimbap zu essen gibt. Das ist ein Reisgericht mit Gemüse und einem Spiegelei. Doch als wir das im Restaurant bestellen, schaut man uns nur verdutzt an und meint, dass es das hier leider nicht gibt. Anhand der Speisen, die sich auf den anderen Tischen befinden macht man uns verständlich, dass wir uns hier in einem Restaurant befinden, dass sich auf Pilz-Hot-Pot spezialisiert hat. Also bestellen wir halt einen solchen und geniessen ihn ein weiteres Mal in echt koreanischer Art und Weise – das heisst auf dem Boden sitzend und nicht daran denkend wie fest unsere Knie beim Aufstehen nach dem Essen schmerzen werden. Aber das Leiden hat sich gelohnt, denn es ist ein super feines Pilzznacht und wir schaffen es anschliessend sogar mit unseren schmerzenden Knien fast aufrecht zum Hotel zurückzulaufen.
Im Menschenstau durch die Gazu-Tropfsteinhöhlen
Direkt vor unserem Hotel befindet sich die Gazu-Brücke, welche jeweils in der Nacht herrlich-kitschig mit wechselnden Farben beleuchtet wird. Wir laufen gerade über diese grosse Brücke, da werden wir von hunderten von Velofahrern überholt. An der nächsten Kreuzung sorgen diverse, mit leuchtenden Westen bekleidete Sicherheitskräfte dafür, dass diese Velofahrermassen ohne Unfälle die korrekte Abfahft erwischen. Natürlich geht das nicht ohne das in Süd-Korea obligatoreische Werkzeug einer Aufsichtsperson – die Trillerpfeife. Wir haben es noch nicht herausgefunden ob diese verwendet wird um zu sagen das alles in Ordnung ist oder doch eher dann wenn etwas nicht in Ordnung ist. Aber vielleicht ist es auch einfach so, dass diese Leute pro Pfiff bezahlt werden. Auf jeden Fall wird viel und laut gepfiffen, ganz gleich ob auf der Strasse, bei einem Anlass oder in einer Freizeitanlage.
Die grosse Velofahrergruppe können wir ein wenig später beobachten wie sie ihr gemeinsames Mittagessen auf einem riesigen Busparkplatz einnehmen. Ihre Velos haben sie fein säuberlich auf den Boden gelegt. Während die Einen in Gruppen zusammen sitzen und bereits am Essen sind – wobei sie den Helm und die gesamte Velokleidung immer noch anhaben – stehen die Anderen noch in einer langen Schlange und warten auf die Ausgabe ihres Essens oder sitzen irgendwo im Schatten und erholen sich von ihrer Fahrt. Erstaunlich ist dabei, dass keiner der Teilnehmer irgendein Kleidungsstück auszieht – die einzige Ausnahme sind natürlich die Schuhe, die werden von ein paar wenigen ausgezogen.
Wir sind froh, dass wir nicht in einer solchen Riesengruppe unterwegs sind und laufen weiter zum Eingang der Gazu-Höhlen. Diese befinden sich hinter einem weiteren grossen Parkplatz. Dieser ist für die Privatautos und ist gesäumt von dutzenden von Essenständen, Restaurants und Souvenierläden. Die Gerüche der angebotenen Spezialitäten, die Farben der Gemüse sowie die Artenvielfalt der Souveniers, welche hier in unvorstellbaren Mengen angeboten werden ist erstaunlich. Zudem können wir uns gar nicht vorstellen wo die vielen Leute auf einmal alle herkommen. Wir das Gefühl, dass wir uns auf einem riesigen Markt in einer Grossstadt befinden und nicht bei einer Sehenswürdigkeit inmitten eines Nationalparkes. Wir lassen uns einfach vom Menschenstrom treiben und werden zuerst an die Kasse und danach über die steilen Treppen hinauf zum Höhleneingang geschwemmt.
Das dieses Höhlensystem schon über 500 Millionen Jahre alt ist, beruhigt uns ein wenig, denn die Eisenkonstruktion der Stege und Treppen auf welchen wir duch die Höhle geschleust werden machen zum Teil keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Vor allem dann, wenn wir durch den Gitterrost zu unseren Füssen dutzende von Metern in die Tiefe schauen können. Fast 1.5 km laufen wir auf diesen Eisenwegen durch die Höhlengänge. Die Wege sind richtungsgetrennt und das ist auch gut so, denn sonst käme es hier drinnen zu riesigen Menschenstaus. Da wir uns von den nachfolgenden Besuchern etwas gestresst fühlen, quetschen wir uns an einer etwas breiteren Stelle an das Geländer um die hinter uns gehende Gruppe vorbei zu lassen. Nach etwa 30 Personen mussten kommen wir zur Erkenntnis, dass es sich hier nicht um eine Gruppe hinter uns handelt, sondern das soviele Besucher durch diese Höhle laufen, dass wir alle eine lange Menschenschlange bilden, die sich durch die Gänge windet – darum reihen auch wir uns bei der nächsten Gelegenheit wieder ein und bestaunen die Schönheit dieser Höhlenwelt wieder als integrierter Teil der Gazu-Besucher-Schlange.
Die Gazu-Tropfsteinhöhle mit ihren engen Gänge, den riesigen Stalaktiten und -miten (wir sehen solche, die ca. 20m gross sind) und das glasklare Wasser beeindrucken uns sehr. Es ist sehr interessant direkt an diesen Ablagerungen entlanglaufen zu können, aber wenn ich bedenke was hier alles zerstört wurde, damit wir nun auf diesen Eisenstegen und -treppen durch diese Höhlenwelt laufen können, werde ich ein wenig depressiv.
Schifffahrt auf dem Chungjuho, dem grössten Stausee von Korea
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Danyang ist eine Schiffahrt auf dem grössten Stausee von Süd Korea, dem Chungjuho und diese wollen wir uns nicht entgehen lassen. Da zur Zeit der Wasserstand des Sees sehr tief ist, können wir nicht einfach in Danyang in ein Boot steigen, denn zur Zeit ist vom Stausee nicht zu sehen. Darum heisst es erst einmal den richtigen Bus von Danyang zum Fähranleger von Janghoe Naru zu erwischen. Bei unseren ersten Nachforschungen im Bus-Terminal haben wir im Vorfeld versucht herauszufinden um welchen Bus es sich handelt und wo er fährt. Wie immer in Süd Korea war man sehr hilfsbereit und hat uns unsere Fragen beantwortet, doch leider mussten wir danach feststellen, dass man uns den Bus zum Guin-Tempel herausgeschrieben hat. Dort fahren eben die meisten Touristen hin, doch für unser Vorhaben müssten wir genau in die andere Richtung fahren. Also versuchen wir es nun auf eigene Faust. Am meisten hilft uns dabei die kopierte A4 Seite auf der – natürlich in koreanisch – die wichtigsten Busse von Danyang aufgeführt sind. Ausserdem haben wir noch den Namen des Fähranlegers von unserer Hotelbesitzerin in koreanischer Schrift bekommen und können diesen den diversen Buschauffeuren unter die Nase halten. Und siehe da, nachdem wir fast eine halbe Stunde den koreanischen Fahrplan studiert haben, sind wir davon überzeugt zu wissen, welchen Bus wir wann wo nehmen müssen. Zweimal steigen wir zwar in einen falschen Bus ein, doch kurz vor 11:00 sitzen wir im richtigen Stadtbus von Danyang dessen Fahrer anstatt mit dem Kopf zu schütteln, wie das seine zwei Vorgänger gemacht haben, mit dem Kopf genickt hat und dazu erst noch freudig lächelt.
Wir sitzen fast 45 Minuten in diesem “Stadtbus”. Bereits nach etwa 15 Minuten haben wir die Stadt verlassen und nun fahren wir kreuz und quer übers Land. Meistens entlang des hier noch fast ausgetrockneten Stauseearms. Auf dem Weg fällt uns wieder einmal auf wie viel in Süd Korea gebaut wird. Vor allem Strassen werden in riesigen Dimensionen in die Landschaft geschlagen. Mitten im nichts entdecken wir grosse Baustellen von sich im Bau befindlichen Brücken. Wir können das irgendwie nicht nachvollziehen, denn die bestehenden Strassen sind weder dicht befahren noch in einem schlechten Zustand. Wir können uns nur vorstellen, dass man versucht die ländlichen Gebiete noch besser zu erschliessen um eine weitere Landflucht zu stoppen, denn schon jetzt leben über die hälfte aller Süd Koreaner in einer Stadt und das ist Seoul mit über 25 Mio. Einwohnern.
Beim Fähranleger haben wir Glück, denn wir müssen nur ein paar Minuten warten, bis ein Rundfahrtschiff ablegt. Wir lösen unsere Billette für 40’000 Won (32.- Sfr) ohne das wir wissen wohin es eigentlich geht, wie lange es dauert oder was wir überhaupt zu sehen bekommen.
Mit unseren Tickets dürfen wir dann aber nicht einfach auf das Boot steigen. Vor dem Einstieg werden wir von einem Mitarbeiter aufgehalten, der und darauf aufmerksam macht dass wir noch unsere Namen und eine Notfall-Telefonnummer auf dem, den Billetten angehefteten A4-Papier schreiben müssen. Ordnung muss sein, auch hier in Korea – und so schreiben wir unsere Daten auf das Papier. Nun dürfen wir auf das kleine Schiff auf dem ca. 100 – 150 Personen Platz haben. Wir sind die einzigen westlichen Touristen. Wir begeben uns ganz nach Hinten, denn dort hat es einen Aussenbereich. Dort befinden sich zwar zwei kleine Bänke, doch die sind bereits von einer koreanischen Reisegruppe in Outdoor-Bekleidung in Beschlag genommen. Es ist kaum zu glauben, doch wir haben noch nicht einmal abgelegt, da bekommen unsere Kinder bereits die ersten geschälten, harten Khakis von einer koreanischen Touristin in die Hand gedrückt. Und da dies anscheinend noch nicht genug ist, schenkt sie den beiden auch noch einen grossen Becher Ricecrisspies, welche es hier an Bord zu kaufen gibt.
Während die einen Koreaner unsere Kinder und später auch uns mit Khakis versorgen, suchen die Anderen die beste Position auf dem Schiff um von dort ihre “Selfies” mit der herrlichen Landschaft aufzunehmen. Es herrscht eine Buchstäbliche Selfie-Manie hier in Süd Korea. Dabei werfen sich die Aufgenommenen in die unglaublichsten Posen. Was aber immer dazugehört ist das Victory-Zeichen.
Die Landschaft durch welche wir fahren ist wirklich eindrücklich. Wir durchfahren einen Teil des Sees, dessen Ufer durch steile, fast senkrechte Felswände besteht. Der Fels besteht aus grossen, granitänlichen Felsen. Es sind vor allem diese eindrücklichen Steinformationen, welche die Menschen in Begeisterung bringen. Aber auch hier hat sich der Wald bereits verfärbt und die Bergflanken sind mit einem farbenprächtigen Herbstwald überzogen.
Nach knapp 1.5 h auf hohem See erreichen wir unseren Ausgangspunkt wieder. Schon beim Anlegen können wir beobachten, wie neben uns ein viel grösseres Ausflugsschiff anlegt und sich eine riesige Menschenmasse daraus auf den Landungssteg ergiest. Bei uns sieht es nicht anders aus, als wir die steilen Treppen hinauf zum Parkplatz gelaufen sind.Seit unserer Abfahrt hat sich der Parkplatz bei unserem Landungssteg mit dutzenden von Reisebussen gefüllt. Und nun stehen die Insassen dieser Busse schön aufgereit vor ihren Bussen und warten darauf, dass ihnen von ihrem Reiseleiter mitgeteilt wird, ihm in eines der wartenden Boote zu folgen.
Wir begeben uns in die entgegengesetzte Richtung und wollen, da unser Bus zurück nach Danyang erst in 2,5 h fährt, uns die Zeit mit einer kleinen Wanderung vertreiben. Aber gerade als ich zum Start des Wanderweges laufen will, da komme ich an der Reisegruppe vorbei, von der unsere Kinder bereits auf dem Schiff verköstigt wurden. Dieses Mal wird mir das Essen angeboten und zwar Reis in Seegras und Sake. Natürlich sage ich da nicht nein! Einfach beim zweiten Glas Sake werfe ich das Handtuch, denn ich möchte ja noch etwas von der Gegend hier mitbekommen.
Die Wanderung hinauf zu einem Aussichtspunkt ist sehr steil und da es recht warm ist, läuft uns schon bald der Schweiss in Strömen den Körper hinab. Da unsere Kinder diese Wanderung gar nicht so recht zu geniessen scheinen, machen wir bereits auf dem ersten Aussichtsplatz eine Rast, geniessen die Aussicht auf den Fluss und laufen dann wieder zurück zum Hafen wo wir uns allen ein Glace kaufen und es geniessen während wir dem emsigen Treiben an diesem Touristenort zuschauen.
Freuden und Leiden eines Bloggschreibers
In unser Hotelzimmer stehen zwar zwei Doppelbetten, ein Kühlschrank und an der Wand hängt ein grosser Flachbildschirm unter einer Klimaanlage. Aber es gibt weder einen Tisch noch einen Stuhl wo ich mich zum Tagebuch oder Blogg schreiben hinsetzen kann. Darum stehe ich meistens zwischen 06:00 und 07:00 auf und gehe mit meinem Tablet hinunter ins Cafe von unserem Hotel. Also besser gesagt ich gehe auf die Terasse vor unserem Cafe, denn leider ist es so, dass die Türe zum Restaurant bis etwa um 09:00 geschlossen ist. Somit sind mir auch die Tische und die Sitzgelegenheiten im Cafe nicht zugänglich. Und darum gehe ich hinaus auf die Terrasse. Ich hätte nie gedacht, dass es in Süd Korea so kalt sein kann! Über dem Fluss und der Stadt hängt bis halb acht dichter Nebel. Und so kann ich nur erahnen wo die Sonne sein sollte. Aber dieses Wissen nützt nichts gegen die Kälte. Aber was solls denke ich dann, wenn ich in dieser Jahreszeit mit dem Motorrad ins Büro fahre habe ich auch kalte Hände und dann bin ich doch wieder lieber hier draussen am kalt haben und Bloggschreiben..;-)
Selber schuld – warum kaufen dir deine Kinder keine Handschuhe! Weiterhin viel Reise-und Enddeckungsglück, Mit lieben Grüssen. eure Antiken.