Unser kleines Paradies in Mui Ne – das Ananda Ressort
Als das Taxi vor dem Eingang zum Ananda Ressort hält, sind wir etwas enttäuscht. Wir befinden uns auf einer breiten Strasse, die auf beiden Seiten von Touristengeschäften, Restaurants und Ressorts gesäumt ist und wir wollen hier doch ein paar gemütliche Tage am Strand verbringen. Aber kaum sind wir an der Reception vorbei, hören wir nichts mehr vom Lärm der Strasse. Wir laufen unter hohen Kokospalmen zu unserem Bungalo. Von diesem trennen uns weitere knapp 100 Meter vom Meer. Zuerst müssen wir an den anderen Bungalows vorbei laufen, dann kommen wir zu einem sehr schönen Süsswasser-Pool und einem gemütlichen Restaurant und befinden uns bereits am breiten, feinen Sandstrand. Dort befinden sich drei Reihen mit fest installierten Liegestühlen, welche sich ebenfalls im Schatten von Kokospalmen befinden und dann ist da nur noch feiner Sand, das warme Wasser des Meeres und das Rauschen der kräftigen Brandung.
Unser Bungalow
Das erste was unsere Kinder an unserem Bungalow, der sich unter Kokospalmen befindet, auffällt, sind die vielen Gheckos, die an den Wänden Jagd auf die Mücken machen. Wir sind eher von dem sehr schönen und grossen Bungalow begeistert, der ein Badezimmer besitzt in dem eine echte Palme steht – sie wächst buchstäblich durch’s Strohdach – und wenn man unter der Dusche steht kann man am Tag direkt in die Palmenkrone und in der Nacht in den Sternenhimmel schauen, denn direkt über der Dusche hat es kein Dach.
Der Strand am Morgen
Einen Sonnenaufgang am Meer, dass lassen wir uns nicht entgehen. Und so laufen wir fast jeden Tag kurz vor 06:00 von unserem Bungalow hinunter zum Strand. Während sich die Sonne blutrot aus dem Meer erhebt sind auf dem Meer bereits schon viele Fischerboote zu sehen. Auch sind ein paar der kleinen, runden Badewannenboote in Strandnähe unterwegs und auf dem Strand fahren viele Motorräder auf und ab. Auf jedem dieser Motorräder sitzen jeweils zwei Vietnamesen und haben eine grosse Tasche vor und einen Plastiksack hinter sich auf dem Motrorad. Wir können uns zuerst gar nicht vorstellen was diese Menschen dazu treibt mit ihren Motorrädern den Stand hinauf und hinunter zu fahren, doch mit der Zeit merken wir, dass die meisten Motorräder sich etwa auf der Höhe eines, der durch das Wasser parallel zum Strand, fahrenden Fischerboote befinden. Immer wieder halten die Motorräder an, der Mitfahrer steigt ab und rennt – er zieht dabei nicht einmal den Helm ab – durch die Wellen ins Meer. Ab und zu macht er dann Zeichen zu seinem Kompagnon am Strand. Welches Zeichen es genau ist, dass den Fahrer des Motorrades dazu bringt sich das verschnürte Paket zu packen, es aufzumachen und mit dem darin befindlichen Netz zu seinem, sich bereits im Wasser befindenden, Kollegen zu rennen haben wir auch nicht herausgefunden. Aber sobald beide Männer im Meer sind, kommen sie auch für eine Weile nicht mehr mit ihrem Netz aus dem Wasser.
Intereressant wird wieder als zwei der “Motorradfischer”, genau an der Stelle aus dem Wasser an den Strand kommen, an der wir uns befinden. Zuerst legt einer der beiden eine Plasikplache auf den Strand. Danach wir das Netz auf die Plache gelegt und mit schwungvollen Bewegungen wird der Inhalt auf die bereit gelegte Plastikplache geschüttelt. Wir sind erstaunt was wir da sehen. Die “Motorradfischer” machen Jagd auf ca. 1 cm lange crevettenartige Tierchen. Und aus dem Netz, das die beiden herausgezogen haben holen sie nun ein paar Kilogramm dieser winzigen Tierchen heraus. Diese Tiere werden in die mitgebrachte Tasche verfrachtet und nachdem das Netz wieder gewaschen und verpackt ist fahren sie schon wieder weiter, in Richtung eines der dahintuckernden Fischerboote, immer auf der Suche nach weiteren Kleinst-Crevetten.
Das Ganze tönt nun recht romantisch, aber leider gehört auch hier eine negative Seite dazu. Die beiden haben in ihrem Netz auch noch einigen “Beifang” gemacht. Bei dem handelt es sich diesmal um eine sehr grosse und eine kleinere Qualle, um ein paar kleine Fische und um einen ganzen Haufen Plastikabfall. Ja und alle diese Dinge, an welchen die Fischer nicht interessiert sind, werden aussortiert, achtlos auf den Strand geschmissen und dort einfach liegen gelassen. Ja und so kann man nach einiger Zeit gut zu erkennen, an welchen Stellen die “Motorradfischer” ihren Fang aussortiert haben, denn an diesen Stellen liegen jeweils kleine Haufen von Plastikabfall heraum. Es wäre super, wenn man die Leute hier dazu bringen könnte, dass sie den Abfall sammeln und fachgerecht entsorgen würden. So aber liegt all dieser Plastikmüll am Strand und wartet darauf, dass die nächste Flut in wieder zurück ins Meer holt und etwas später wieder in einem Netz landet.
Wir können auch Vietnamesen beobachten, die mit einer Art Rechen am Strand unterwegs sind. Dieser Rechen wird in den feuchten Sand gedrückt und dann gezogen. Durch diese Bewegungen gelangen anscheinend Muscheln, welche sich im Sand befinden an die Oberfläche wo sie in einem Korb, der sich am hinteren Teil des Rechen befindet, eingefangen werden. Er fängt aber auch viele Muschelschalen, welche ihn aber nicht interessieren. Auch diese werden aussortiert und am Strand liegen gelassen. Als wir uns diese Muschelhaufen ein wenig genauer betrachten, können wir beobachten, wie sich die übersehenen, noch lebenden Muscheln mit einer Geschwindigkeit, welche wir diesen Tieren gar nicht zugemutet hätten, wieder im Strand verstecken. Es ist wirklich lustig diesen kleinen Tierchen zuzuschauen, wie geschickt sie es schaffen sich in die richtige Position zu bringen um im feuchten Sand wieder gänzlich zu verschwinden.
Der Strand am Mittag
Ganz anders sieht der Strand ein paar Stunden später aus. Von den Fischerbooten, den Badewannenbooten und den Fischerbooten fehlt nun jede Spur. Dafür bevölkern nun Touristen (vor allem aus asiatischen Staaten sowie Russland den Strand. Jeden Tag ab ca. 11:00 frischt der Wind merklich auf und erreicht schon nach kurzer Zeit 15 – 20 Koten (25 – 35 km/h). Dieser Wind sorgt für etwa 1 – 1,5 m hohe Wellen und eine starke, parallel zum Strand verlaufende Strömung.
Jeweils gegen Mittag tauchen die ersten Kite-Surfer am Strand auf. Mit ihren farbigen Drachen dominieren sie schon bald das Geschehen im und am Meer. Während der Wind noch an Stärke zunimmt, können wir vielen Anfängern beim Body-Dragging zuschauen. Dabei befinden sich die Kiter im Wasser, haben aber kein Brett dabei, sondern lassen sich einfach von ihrem Kite (Drachen) durch das Wasser, resp. die Wellen ziehen. Mit zunehmendem Wind erscheinen auch die Kiter, welche diesen Sport bereits beherschen, denn sie kreuzen auf ihren Brettern quer zum Wind über die Wellen, immer gezogen von ihrem prall gefüllten Kite. Ab und zu wagen sie auch Sprünge. Diese werden mit zunehmendem Wind immer weiter, höher und gespickt mit immer gewagteren Figuren. So können wir Sprünge von fast 10 m Höhe und bis zu 25 m Länge beobachten. Saltos, Schrauben und Sprünge mit Drehungen der Fahrtrichtung bis fast auf den Strand gehören dann schon bald zum gewohnten Bild. Es macht uns grossen Spass diesen bunten Tüchern und den verrückten Figuren der Kiter zuzuschauen.
Skite-Surfen, verleiht Flügel – aber leider nur denen die es wirklich können
Einen ganzen Tag am Strand – kein Problem für mich, aber schon beim Gedanken an einen weiteren Tag am Strand arbeitet mein Gehirn auf Volltouren und versucht herauszufinden, wie ich diese Zeit sinnvoll einsetzen könnte. Nun haben wir in diesem Ressort eine Schweizer Familie kennengelernt, die ebenfalls längere Zeit mit ihren beiden Kindern unterwegs ist. Chrisian und Rebecca sind beide aktive Kiter und kaum frischt der Wind auf, ist einer von den beiden mit dem Brett und Drachen unterwegs durch die Wellen. Und da mich diese Drachen ein bisschen an die guten alten Zeiten des Gleitschirmfliegens erinnern, gehe ich kurz entschlossen zurr Kite Schule, welche zu unserem Ressort gehört und frage ob ich einen Einführungskurs machen kann. Kein Problem sagt man mir, ich brauche nur eine Sonnenbrille und ein langärmliges Shirt und dann könne ich mit meinem Einführungskurs beginnen. Von Christian bekomme ich ein Shirt, von Rebecca eine Sonnenbrille, die man mit einem Gummizug am Kopf befestigen kann und schon bin ich wieder beim Kite-Shop. Jarislav mein Kite-Instruktor ist ein junger, ruhiger und sehr sympathischer Südrusse mit Rastalocken und tätowierten Armen. Nach einer Ultrakurzen Einführung stehen wir schon bald auf dem heissen Sand und üben mit einem kleinen Lenkdrachen die wichigsten Manöver. Schon nach etwa einer halben Stunde meint Jarislav, dass ich nun reif für einen grösseren Schirm bin. Bevor wir diesen in die Luft lassen, bekomme ich eine Lektion in Materialkunde und dann übe ich die selben Manöver, welche ich vorher mit dem kleinen Lenkdrachen gemacht habe mit dem grösseren, echten Kite.
Nach knapp einer Stunde meint Jarislav, dass ich nun Reif für ins Wasser sei. Und nun geht der Spass erst richtig los. Zuerst laufen wir mit dem von Jarislav gestarteten Kite am Strand nach oben und laufen in die heftige Brandung des Meeres. Dabei halte ich mich an einer Schlaufe am Rücken des Brustgurtes von Jarislav fest. Zuerst lassen wir uns einfach vom Kite durch die Wellen ziehen. Wir sind etwa 50 m vom Strand entfernt, da meint Jarislav ich soll mich nun mal gut an ihm festhalten. Er nimmt den Kite leicht vor uns und macht ein paar starke, schnelle Steuerbewegungen. Habe ich mich soeben noch bis zum Hals im Meerwasser befunden, werden wir von unserem Kite mit einer unglaublichen Kraft aus dem Wasser in die Luft gerissen. Nachdem mir Jarislav die Kraft des Kites mit diesem eindrücklichen Manöver vorgeführt hat, übergibt er mir den Kite und nun bin ich am Steuer und beginne uns beide quer durch die hohen Wellen zu ziehen. Während die Figuren auf der linken Seite gut klappen, habe ich Mühe mit den Figuren auf der rechten Seite des Kites. Aber ich hoffe das bekomme ich auch noch in den Griff. Auf jeden Fall bin ich froh, als wir nach zwei Stunden meine Schulung abbrechen, denn so besteht die Chance, dass ich morgen kein allzu viel Muskelkater haben werde, damit ich mit meiner Kite-Board Schulung weitermachen kann.
Am nächsten Morgen um 11:00 bin ich bereits wieder beim Kite Shop. Eigentlich habe ich aufgrund des schwachen Windes gar nicht daran geglaubt, dass ich noch vor Mittag unter einem Drachen hänge und durch die Wellen des Meeres gezogen werde. Da der Wind bereits wieder aufgefrischt ist, verzichten wir auf eine Repetition des gestern gelernten Stoffes, sondern wir machen uns sogleich daran den grossen Kite aufzupumpen, die Leinen zu befestigen und die Sicherheitsregeln, sowie die besonderen Zeichen des Instruktors, welche ich befolgen sollte, zu lernen. Und schon wieder laufen wir den Strand hinauf um uns in die immer grösser werdenden Wellen des bereits aufgewühlten Meeres zu stürzen. Anscheinend habe ich beim ersten Durchgang das gestern Gelernte gut gemacht, denn Yarislav meint, dass ich nun das Ganze alleine machen soll. Also laufen wir noch einmal den Strand hoch und diesmal gehe ich zum ersten Mal mit dem Drachen ins Meer. Yarislav begleitet mich bis ich etwa 20 m vom Strand entfernt bin und lässt mich dann los. Nun bin ich also ganz alleine mit meinem Kite und lasse mich von meinem Kite durch das weite Meer ziehen. Dank den klaren Zeichen von Yarislav gehe ich nicht verloren und schaffe es recht gut mich mit meinen Body-Drags in die richtige Richtung (sogar gegen den Wind) zu bewegen und verlasse das Meer am unteren Ende des Kite-Strandes, also genau dort wo ich es auch vorhatte.
Das Meer wird aufgrund des immer stärker werdenden Windes immer rauher. Aber anscheinend mache ich es nicht ganz so schlecht, denn Yarislav meint, dass ich nach einer kurzen Pause nun reif bin um alles ganz alleine zu machen. Ok, dann mache ich das halt und siehe da ich habe es geschafft und es hat echt Spass gemacht. Nach einer kurzen Mittagspause erklärt mir Yarislav was es alles mit dem Brett auf sich hat und auf was ich achten muss dabei. Und schon sind wir wieder im Wasser. Die Koordination des Schirmes und nun auch noch dieses Brettes überfordert aber meinen Muskelapparat und darum habe ich einige Male etwas Mühe den richtigen Kurs zu halten. Brenzlig wird es dann, als vor uns ein Fischernetz auftaucht dem wir ausweichen müssen. Bei diesem Manöver, das ich etwas übereilig anpacke, verliere ich nicht nur die Kontrolle über den Kite sondern leider auch das Brett. Vom Kite lassen wir uns an den Strand zurückziehen und während Jarislav mit dem Kite wieder ins Meer geht um das Brett zu suchen, versuche ich das selbe vom Strand aus. Leider haben wir kein Erfolg, doch als wir nach etwa einer viertel Stunde zur Kiteschule zurückgehen, wird uns dort gesagt, dass unser Board bereits gefunden, resp. abgegeben wurde. Somit kann Yarislav aufhöhren das Brett im Meer zu suchen, wir schnappen uns das wiedergefundene Brett und gehen sofort wieder den Strand hinauf zur offiziellen Startstelle, wo wir uns ein weiteres Mal mit dem Kite und dem Brett ins Wasser stürzen.
Ich schaffe es heute leider nicht für eine längere Zeit als ein paar Sekunden auf dem Brett zu stehen. Yarislay hat Nerven wie Stahlseile und hilft mir wo er nur kann. Und mir hat es Spass gemacht diesen Sport einmal ausprobieren zu können.
Hallo Zusammen
Heute in der Tagesschau haben wir einen Bericht ueber Weihnachten in Hanoi gesehen. Im Wetter haben wir dann noch erfahren das es nun bei den Aussis seit ein par Tagen ueber 43Grad warm ist.
Eine benotung deiner Kite vorfuehrung ist leider nicht moeglich, dafuer haette man noch etwas mehr sehen muessen.
Eine Piruette oder so. ??
Hier ist nach wie vor kein Schnee in Sicht, die Pisten sind weiss, daneben jedoch alles noch grün. Somit geniessen wir den Kaffee nach wie vor im Garten an der Sonne.
Gruss aus dem Toesstal.
Hallo Weltenbummler/innen
Also Euer Bungalow – da beneid’ ich Euch schon ein wenig drum. Mit dem Frühstücksbuffet – yummy! Da werd ich mich nun gleich mit ein paar Weihnachtsguetsli trösten.
Guten Flug wünsch’ ich Euch – vor allem kurzweilig soll er sein.
Gruss
Markus
Liebe Freunde,
wie immer alles sehr interessant. Alles Gute weiter.
Bei uns ist alles okay.
Liebe Grüße, M. U. H.
Hallo SyBaRiGe
Wunderbare Bilder von gemütlichen Bungalows und leckeren Buffets! Geniesst es und lasst es Euch gut gehen!
Es guets Nöis wünscht
t
Wünschen Euch ein gutes neues Jahr, gute Weiterreise und wir hoffen auf weierhin spannende Reiseverichte!
Lg prisca,ad,jo und leo
Fantastisch was ihr treibt und wie ihr berichtet!
Vor 11 Jahren waren wir auch für zwei Monate in Vietnam und es scheint sich – zu unserer grossen Überraschung und Freude – praktisch nichts verändert zu haben. Abenteuerliche Rollerfahrten, die vollgeladenen Velos und Mofas, das üppige Essen auf kleinen Hockern und der ganze Abfall der Vorgänger unter dem Tisch, usw… 🙂
Wir wünschen euch weiterhin tolle Erlebnisse und abenteuerliche Reiserouten und zu unserem Leidwesen habt ihr uns gehörig angesteckt mit der glücklicherweise unheilbaren Krankheit Reisefieber!
Allerliebschti Grüess Sandra & Jost