Von My Tho und An Binh aus entdecken wir den grossen Mekong mit kleinen Booten und alten Rollern

My Tho und seine vier Mekonginseln
Da in diesem Hotel das Frühstück nicht inbegriffen ist, machen wir uns auf den Weg hinüber zur Mekongpromenade, denn meistens findet man dort wo sich viele Menschen aufhalten auch viele Essenstände. Aber hier in My Tho haben wir am Morgen kein Glück, resp. wir sind bereits zu spät dran, denn es gibt bereits keine Baguette mehr zu kaufen. Wir laufen weiter der Flusspromenade entlang, beobachten die Menschen in ihren Behausungen direkt am Mekong und finden in einer Seitenstrasse ein kleines Garagenrestaurant in welchem wir eine feine Nudelsuppe und Baguettes geniessen. Anschliessend schlendern wir ein wenig durch die Strassen, welche sich nicht direkt an der Mekongpromenade befinden und wo sich das leben der Anwohner vor allem auf der Strasse abspielt. Fasziniert sind wir vor allem von den beiden grossen Fischen, welche aus dem Mekong stammen und die gerade von zwei Frauen auf dem Troittoir sitzend für die Weiterverarbeitung vorbereitet werden. Stolz und mit einem breiten Lachen im Gesicht präsentieren sie uns ihren prachtvollen Fang.
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Die Häuser sind bis an respektive über den Mekong gebaut

Die Häuser sind bis an respektive über den Mekong gebaut


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Der Anlegesteg für die Fähre muss repariert werden und das bedeutet eben ab ins Wasser

Der Anlegesteg für die Fähre muss repariert werden und das bedeutet eben ab ins Wasser


Auch die Essenszubereitung geschieht am Fluss

Auch die Essenszubereitung geschieht am Fluss


Zwischen den zum Trocknen aufgehängten Kleidern wird das Fischernetz kontrolliert

Zwischen den zum Trocknen aufgehängten Kleidern wird das Fischernetz kontrolliert


Diese Frauen präsentieren uns mit Freuden ihren Fang

Diese Frauen präsentieren uns mit Freuden ihren Fang


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Und gleich daneben wird mitten auf der Strasse ein Lastwagen repariert

Und gleich daneben wird mitten auf der Strasse ein Lastwagen repariert


Oder sich für den Tag vorbereitet

Oder sich für den Tag vorbereitet


Plakate gegen den Konsum von Heroin sind im Mekongdelta häufig anzutreffen

Plakate gegen den Konsum von Heroin sind im Mekongdelta häufig anzutreffen

Wir machen uns nun auf um beim Touristenhafen jemanden zu finden, der uns ein wenig die Gegend um My Tho zeigt. Wir sind noch nicht beim Hafengebäude angekommen, da kommt der Vietnamese auf uns zu, der uns am Abend zuvor beim Übersetzen im Night Market unterstützt hat und uns, natürlich ganz zufällig, bei der Organisation einer Tour zu den vier Mekonginseln um My Tho helfen kann. Er führt uns zu “seinem” Büro und dort besprechen wir was wir gerne sehen möchten. Wir machen ihm verständlich, dass wir keine Tour mit all den verschiedenen Fabrik- und Shopbesuchen wünschen, sondern das wir einfach durch die engen Kanäle fahren und das normale Leben der Menschen hier sehen möchten. Schnell sind wir uns einig was wir wollen und was wir dafür zu zahlen gedenken. Für eine 2,5 Stündige Rundfahrt verlangt er 800’000 Dong (40.- Sfr) in diesem Preis ist sowohl eine Kanalbootfahrt für uns in einem eigenen Boot, sowie der Besuch einer Krokodilfarm inkl. Fütterung für die Kinder inbegriffen.

Kurze Zeit später legt unser Schiff, auf welchem etwa 20 Touristen Platz hätten, am Hafen an. Wir haben die Ehre von der Frau des Chefs chauffiert zu werden. Da es sich aber herausstellt, dass sie kein Englisch spricht, haben wir nicht viel davon. Wir fahren hinaus auf den Mekong, welcher hier eine Breite von mehr als 3 km besitzt. Eigentlich fühlt es sich eher an als ob wir über einen See fahren. Selbst auf die Strömung ist keine Verlass, kommt die Flut steigt auch hier, fast 80 km vom Meer entfernt, der Wasserspiegel um über einen Meter an und es sieht so aus, als ob das Wasser seine Richtung gewechselt hat und den Mekong hinauf fliesst (man erkennt dies besonders gut an all dem Abfall, der dann flussaufwärts treibt). Nach etwas mehr als einem Kilometer treffen wir an unserem ersten Ziel, dem Kanufahren auf kleinen Kannälen, ein. Kaum sind wir von unserem Schiff auf die Insel gestiegen, befinden wir uns in einer richtigen Touristenfalle. Wir laufen an langen, komplett überdachten Touristen-Ramsch-Verkauf-Gestellen entlang und sind froh, dass wir hier einfach vorbeilaufen können. Bei den offiziellen Touren ist hier Folklore angesagt und da muss man in ein kleines Restaurant sitzen und den Einheimischen beim Musizieren zuhören. Aber auch wir schaffen es hier nicht, uns von den Touristenmassen abzusetzen. Schlussendlich wollen auch wir das Gleiche machen nämlich Flussfahren! Und damit diese Touristenmassen auch abgefertigt werden können, warten in dem kleinen Kanal dutzende von Einheimischen in den Kanus und warten darauf, dass sie die nächste Touristengruppe in Empfang und anschliessend den kleinen Kanal hinab zu den wartenden Motorschiffen bringen zu können. Aber sobald wir in unserem kleinen Kanu sitzen wird alles viel ruhiger und friedlicher. Wir werden von den beiden Bauern durch den engen, kurvigen Kanal zurück zum Mekong gepaddelt. Da zur Zeit Ebbe ist, ragen neben uns die Kanalwände um über einen Meter steil in die Höhe. Sie sind auf beiden Seiten durch Mangroven und Kokospalmen gesäumt ist. Wären nicht so viele Kanus zusammen mit uns auf einem so engen Kanal, wäre das Ganze noch viel friedlicher. Zu den vielen Kanus, welche wie wir auf dem Weg zum Mekong sind, kommen noch einmal so viele, passagierlose Kanus dazu, welche sich bereits wieder auf dem Rückweg befinden um neue Passagiere zu laden. Jedes Mal wenn uns ein solches Kanu begegnet rufen uns die Männer und Frauen etwas zu. Erst bei genauerem zuhören verstehen wir was uns da zugerufen wird: “Give Money, five Dollar!” Und die ganz aufdringlichen strecken sogar die Hände zu uns aus. Es ist doch immer wieder erbauend zu sehen welch “gute Auswirkungen” so ein Massentourismus mit sich bringt.

Die Mekonginseln sind gut für die Touristenmassen vorbereitet

Die Mekonginseln sind gut für die Touristenmassen vorbereitet


So haben wir uns eine gemütliche Kanufahrt nicht vorgestellt

So haben wir uns eine gemütliche Kanufahrt nicht vorgestellt


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Wenn man das Foto zum richtigen Zeitpunkt macht, sieht das doch richtig einsahm aus

Wenn man das Foto zum richtigen Zeitpunkt macht, sieht das doch richtig einsahm aus


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Wieder zurück in unserem Motorboot fahren wir zur nächsten Mekonginsel. Die Besichtigung der Honigfarm und der Fabrik in welcher man Kokoszeltli herstellt konnten wir zum Glück aus unserem Programm streichen, dafür fahren wir nun in einen wirklich friedlichen und vor allem einsamen Kanal. Wir tuckern gemütlich den gewundenen Kanal hinauf. Fahren an Kokospalmen und Mangrofen entlang und stossen nun – da abseits der Touristenroute – leider auch ziemlich viel Abfall. Der Mekong und seine Nebenarme und kleinen Kanäle werden immer noch als ein sich selber entleerender Abfallkübel von den Einheimischen angesehen. Nachdem unsere Kapitänin unser Boot sehr geschickt in dem immer enger werdenden Kanal gewendet hat fahren wir den selben Weg wieder zurück auf den Mekong.

Auf diesem Kanal gefällt es uns schon viel besser

Auf diesem Kanal gefällt es uns schon viel besser


Und auch die Vietnamesen sind hier wieder viel entspannter

Und auch die Vietnamesen sind hier wieder viel entspannter


Leider treffen wir aber hier auch wieder auf sehr viel Abfall

Leider treffen wir aber hier auch wieder auf sehr viel Abfall


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Als nächstes steht der Besuch der Krokodilzucht auf dem Programm. Beim Gehege, in welchem die Krokodile leben müssen, angekommen, bekommen unsere Kinder einen Bambusstab in die Hand gedrückt an welchem sich ein Fisch befindet, der an die Angelschnur gebunden wurde. Diese Fische werden mithilfe der Routen zu den offenen Mäulern der wartenden Krokodilen hinuntergelassen. Es ist erstaunlich wie lange ein solcher Fisch direkt vor dem Maul eines Krokodils baumeln kann bis ein Tier zubeisst. Aber wenn es dann zubeisst, dann geht es blitzschnell und schon ist der Fisch im riesigen Maul verschwunden. Ab und zu kommt es vor, dass ein Besucher den Fisch genau in dem Augenblick vom Maul wegzieht in welchem das Krokodil zubeisst. Dann schnappen die Krokodile ins leere und es ertönt ein lauter Knall wenn die beiden Kiefer aufeinanderprallen. Die Kinder haben ihren Spass an dieser, aus unserer Sicht eher fragwürdigen Touristenattraktion. Wir hatten uns vorgestellt, dass es sich hier um eine echte Farm handelt in welcher man die im Mekong einst ansässigen Krokodile züchtet, damit sie nicht aussterben. Aber es gibt hier weder eine Aufzucht – jedenfalls keine welche wir besichtigen können – und wir haben auch keine Chance etwas über diese Tiere zu lernen. Die Krokodile sind lediglich dazu da, dass die Touristen kommen und in den vielen Restaurants essen oder ihr Geld für Souveniers ausgeben.

Das Mekong-Korkodil, ein eindrüchies Tier, das bis vor etwa 100 Jahren im Mekong gelebt hat

Das Mekong-Korkodil, ein eindrüchies Tier, das bis vor etwa 100 Jahren im Mekong gelebt hat


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Leider werden viel zu viel Tiere in viel zu kleinen Gehegen gehalten

Leider werden viel zu viel Tiere in viel zu kleinen Gehegen gehalten



Hier werden feine Kokostäfeli hergestellt

Hier werden feine Kokostäfeli hergestellt


Manuell auf die richtige Grösse geformt

Manuell auf die richtige Grösse geformt


Und anschliessend von Hand verpackt

Und anschliessend von Hand verpackt

Wir sitzen schon bald wieder in unserem Boot und tuckern zurück über den Mekong. Besuchen auf diesem Weg ein paar ruhige Buchten an der Dracheninsel und machen einen Besuch auf einer der vielen, kleinen, privaten Fischfarmen. Die Käfige in welchen die Fische aufgezogen werden, befinden sich direkt unter den auf Flössen gebauten Häusern. In den Käfigen befinden sich hunderte von rosaroten ca. 25 cm langen Fischen. So leben die Tiere direkt im Wasser des Mekong, können aber nach sechs Monaten einfach eingefangen und auf den Markt zum Verkaufen gebracht werden. Die Besitzer der Tiere leben direkt in den Häusern auf den Flossen. Der Besitzer der Fischzucht, welche wir besichtigen wirft eine Handvoll Futter in einen der Käfige. Kaum hat er das gemacht, scheint das Wasser richtiggehend zu kochen, denn nun kämpfen die viel zu vielen Fische im Käfig um einen Platz um ein wenig vom Futter zu erwischen.

Fischzucht auf dem Mekong

Fischzucht auf dem Mekong


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Unter den Häusern befinden sich die Käfige für die Fische

Unter den Häusern befinden sich die Käfige für die Fische


Auch dort herrschen ziemlich beschränkte Platzverhältnisse

Auch dort herrschen ziemlich beschränkte Platzverhältnisse


Und auch hier darf der Altar nicht fehlen

Und auch hier darf der Altar nicht fehlen

Nun geht es wieder zurück nach My Tho. Der Ausflug hat uns gefallen aber wir sind sehr froh, dass wir unser eigenes Boot hatten. Die Gegend um My Tho ist sehr vom Eintagestourismus geprägt und so haben wir zwar ein paar schöne Einblicke von den vier Inseln im Mekong vor My Tho bekommen, aber wie die Vietnamesen hier, abgesehen die welche vom Tourismus leben, wirklich ihren Tag meistern wissen wir nicht viel mehr als heute Morgen vor unserer Abfahrt.

Mit dem eigenen Boot fahren wir von My Tho zum 50 km entfernten An Binh
Es ist gar nicht so schwierig und so schaffen wir es, ein Boot mit Kapitän zu organisieren, der uns von My Tho ins 50 km entfernte An Binh bringt. Diese Fahrt von My Tho über den Floating Market von Cai Be zu unserem reservierten Homestay in An Binh kostet zwar 1’900’000 Dong (95.- Sfr). Wir hoffen aber, dass wir dafür etwas vom Leben der Vietnamesen auf dem Mekong erfahren werden.

Wir kommen kurz vor 07:00 zum Pier aber ausser uns ist noch niemand hier am Touristenhafen zu sehen und dies obwohl wir ja abgemacht haben, dass unser Boot um 07:00 abfahren wird. Aber es geht nicht lange, da kommt unser Organisator angerannt und entschuldigt sich für seine Verspätung und meint, dass es heute eben besonders viele Menschen auf dem Markt gehabt hat und er deshalb so spät hier sei. Aber eigentlich kommt es gar nicht darauf an ob er hier ist oder nicht, denn von unserem Schiff fehlt ja auch noch jede Spur. Aber alles kommt gut und schon bald legt ein kleines, für ca. 10 Personen ausgelegtes Boot am Pier und da unsere Rucksäcke ohne unsere Hilfe darauf verladen werden, gehen wir davon aus, dass es sich um unser Schiff handelt. Zusammen mit dem Proviant, der aus Wasser, Baguette, Bananen, Kokosnüssen und zwei Törtchen für unsere “Babies” (so werden unsere Kinder von den Vietnamesen genannt) besteht, steigen wir in unser Boot und richten uns für die Fahrt darauf ein. Unser Kapitän macht einen sehr freundlichen und sympatischen Eindruck und scheint voller Tatendrang zu sein, denn kaum haben wir es uns auf unseren Stühlen bequem gemacht, löst er die Taue vorm Pier und unsere Fahrt geht los und wir fahren schon bald unter der grossen Strassenbrücke hindurch, die mit Schuld daran ist, dass es immer weniger Passagierschiffe auf dem Mekong gibt. Denn konnten viele Dörfer noch vor wenigen Jahren

Wir sind schon früh unterwegs, da schläft ein richtiger Vietnamese noch

Wir sind schon früh unterwegs, da schläft ein richtiger Vietnamese noch


Unser Organisator bringt unseren Proviant

Unser Organisator bringt unseren Proviant


Und verabschiedet uns am Pier

Und verabschiedet uns am Pier


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Obwohl fast kein Wind geht, ist es noch kühl auf dem Fluss. Dafür hat es fast keine Wellen und wir geniessen – abgesehen vom lauten Motor – eine sehr ruhige und friedliche Fahrt den Mekong hinauf. Die vielen kleinen Schleppkähne, welche grosse Mulden hinter sich her ziehen sehen aus als ob sie an einer Kette aufgereit sind. In einer langen Reihe tuckern sie ihre schwere Fracht den Mekong hinauf. Während sich am linken Flussufer eine Fabrik an die andere reiht, ist das Ufer auf der anderen Seite mit Palmen und Mangroven bewachsen. Der Gestank, welcher von den Fabriken über den Fluss zu uns weht ist zum Teil fast nicht zum Aushalten. Die Fabriken welche aus dem Schlamm des Mekong Dünger herstellen, sind die, welche uns am meisten stinken. Bei den anderen handelt es sich vielfach um Schiffswerften. Hier werden dutzende von neuen Mekongfrachtschiffen gebaut. Wer all diese neuen Schiffe braucht ist uns ein Rätsel. Immer wenn unser Boot ein anderes, ebenfalls flussaufwährts fahrendes Boot überholt, haben wir die Gelegenheit zu sehen, wie die Flussfahrer auf ihren, zum Teil nicht sehr vertrauenserweckenden und zum Teil sehr tief im Wasser liegenden, Schiffen leben. Am Steuer befinden sich fast ausschliesslich Männer. Ab und zu sehen wir eine Frau beim Steuerrad oben sitzen aber das ist die grosse Ausnahme. Die Männer haben es sich bequem gemacht und steuern die Schiffe meistens aus liegender Position mit den Füssen. Vielfach sind es auch mehrere Männer die dort oben sitzen und von weitem sieht es so aus, als ob sie es dort recht gemütlich haben. Die Frauen befinden sich meistens auf einer kleinen Plattform, die hinter oder neben dem Schiff über das Wasser herausragt. Dort kauern sie und waschen die Wäsche oder bereiten das Essen vor.
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Hier wird fast alles von Hand gemacht

Hier wird fast alles von Hand gemacht


Und ob ein Suva-Inspektor hier nichts auszusetzen hätte, wagen wir zu bezweifeln

Und ob ein Suva-Inspektor hier nichts auszusetzen hätte, wagen wir zu bezweifeln


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Die Arbeite der Frauen spielt sich meistens auf kleinen Plattformen direkt über dem Mekong ab

Die Arbeite der Frauen spielt sich meistens auf kleinen Plattformen direkt über dem Mekong ab


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Während die Männer etwas bequemer oben beim Steuer platziert sind

Während die Männer etwas bequemer oben beim Steuer platziert sind


Wir sehen ganz kleine Boote

Wir sehen ganz kleine Boote


Von denen aus sogar mit Netzen gefischt wird

Von denen aus sogar mit Netzen gefischt wird


Oder Fischer, die ihre Fallen aus dem Mekong holen

Oder Fischer, die ihre Fallen aus dem Mekong holen


Aber auch viele grössere Transportboote

Aber auch viele grössere Transportboote


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Schiffe die tief im Wasser liegen

Schiffe die tief im Wasser liegen


Und andere bei denen wir uns frage wieso sie nicht kippen

Und andere bei denen wir uns frage wieso sie nicht kippen


Und dann gibt es noch die ganz grossen

Und dann gibt es noch die ganz grossen


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Nach etwa 3,5 Stunden erreichen wir Cai Be. Hier findet täglich einer der berühmtesten Floating Markets statt. Es ist bereits kurz vor Mittag als wir uns der Ortschaft nähern und darum liegen nur noch wenige Verkaufsboote mit ihren Waren im Hafenbecken, welches sich mitten in Cai Be befindet und von Tankstellen und Warenhäusern am Ufer eingerahmt ist und so fahren wir gleich wieder zurück auf den mächtigen Mekong. Wir überqueren hier den etwas über einen Kilometer breiten Fluss und fahren in einen engen Kanal ein. Auf diesem Kanal durchqueren wir den oberen Teil der Mekonginsel auf der sich unser Ziel An Binh befindet. Auf diesem Kanal bekommen wir einen guten Einblick in das Inselleben der Leute hier, denn das Leben spielt sich hier stark auf resp. am Kanal ab. Wir durchfahren kleine Ortschaften, sehen die Fischer im Schatten von Bäumen ihre Fischernetze kontrollieren oder können den Menschen beim Arbeiten auf den grossen Fruchtplantagen zuschauen.
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Unser Kapitän hat unterwegs bereits Kontakt zu unserem Guesthouse aufgenommen und so werden wir bei unserer Ankunft am Pier von An Binh bereits von unserem Gastgeber begrüsst. Wir nehmen unsere Rucksäcke und verlassen das Boot, welches sich sofort wieder auf den Weg zurück nach My Tho macht. Unser Gastgeber meint, dass er uns mit dem Roller zur Unterkunft fahren wird. Nun haben unsere Kinder endlich die Gelegenheit echt vietnamesisch unterwegs zu sein. Das bedeutet, dass ein Rucksack zwischen die Beine des Fahrers gestellt wird und sich unsere beiden Kinder – das hintere mit Rucksack – auf den Roller hinter den Fahrer setzen und losdüsen. Wir laufen in die Richtung in der man uns erklärt hat, dass sich unser Guesthouse befindet und werden unterwegs aufgenommen und können somit auch noch einen Teil des Weges vom Sozius eines Rollers geniessen. An einem grossen Tempel vorbei fahren wir auf der betonierten, ca. 1,5 m breiten, sehr kurvenreichen “Strasse”, zwischen Bananenstauden, Fruchtplantagen und vielen Häusern zu unserem Guesthouse.

Unsere Kinder fahren auf dem Roller zum Guesthouse

Unsere Kinder fahren auf dem Roller zum Guesthouse



Autos gibt es hier nicht, darum sind die Strassen auch etwas schmaler

Autos gibt es hier nicht, darum sind die Strassen auch etwas schmaler

Wir geniessen das ruhige Leben auf einer Mekonginsel
Im Garten vor unserem luftigen, aus Bambus gebauten Bungalow wachsen Durian, Mango, Papaya und noch viele andere Früchte. Es gibt kleine Tümpel, Pavillons und eine herrliche Veranda beim Haupthaus wo wir weitere Hängematten finden. Wenn wir Hunger haben bestellen wir uns etwas zu essen. Eine Speisekarte gibt es nicht, man bestellt einfach ein essen und schaut was kommt. Und alles was wir hier zu essen bekommen ist sehr gut. Wir nutzen diese Tage zum Ausspannen. Wir sitzen, liegen oder hängen irgendwo in der Gegend herum, arbeiten an den Aufträgen von Schule im Koffer, schreiben Tagebuch, machen ein Nickerchen oder geniessen einfach die Ruhe und den Frieden an diesem Ort mitten im Mekongdelta. Erst als unsere Kinder im Garten eine Fischerrute entdecken ist es vorbei mit der Ruhe. Schon bald laufen beide mit einfachen Fischerruten zu einem der kleinen Weiher, welche sich vor unserem Bungalow befinden. Wir sind uns nicht sicher, ob wir oder die Kinder mehr erstaunt sind, als nur ein paar Minuten nachdem die beiden mit Fischen begonnen haben, bereits ein Fisch an der Route zappelt. Da man uns in der Küche aber sagt, dass man diesen Fisch nicht brauchen kann, lassen wir ihn wieder ins Wasser. Aber kaum 10 Minuten später zappelt der nächste Fisch an der Angel. Dieses Mal ist es ein ca. 40 cm langer welsänlicher Fisch und in der Küche meint man, dass wir den behalten können und das man uns den zum Nachtessen zubereiten wird.
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Und hier teilen wir unser Zimmer mit ganz vielen Geckos

Und hier teilen wir unser Zimmer mit ganz vielen Geckos


Und das Essen ist eine Sensation

Und das Essen ist eine Sensation


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Und alles wird in dieser einfachen Küche zubereitet

Und alles wird in dieser einfachen Küche zubereitet


Wir haben ein wenig genug von den Touristenattraktionen und möchten die Insel auf eigene Faust erkunden. Darum mieten wir uns wieder einmal zwei Roller. Das Fahren auf den schmalen, etwa eineinhalb Meter breiten, sich meist auf einem erhöten Damm befindlichen Betonstrassen ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem das Kreuzen mit anderen Rollern ist nicht immer einfach. Aber wir haben ja Zeit und müssen nicht rasen und so warten wir halt an etwas breiteren Stellen und lassen den spärlichen Gegenverkehr passieren. Wir fahren kreuz und quer über den nördlichen Teil der Mekonginsel auf welcher sich An Binh befindet. Es ist unglaublich was hier alles so blüht. Überall kommen wir an blühenden Bäumen und Sträuchern vorbei. Haben wir vorher gedacht, dass auf diesen Inseln vor allem Reis angepflanzt wird, so erkennen wir schnell, dass dem gar nicht so ist. Wir fahren vor allem an Bananenstauden, Papayabäumen, Lichybäumen und vielen anderen Fruchtplantagen vorbei. Reis sehen wir keinen. Und wenn man nichts anpflanzt, dann repariert man halt Schiffe, denn diese liegen in allen Phasen ihres Lebenszyklus in den grösseren und kleineren Kanälen an welchen wir entlangfahren.
Trotz unseren Rollern hören wir plötzlich laute Musik. Wir fahren aber noch ein paar Minuten durch Fruchtplantagen bis wir zu der kleinen Hütte gelangen, in welcher gerade eine Hochzeitsfeier stattfindet. Der Lärm der Musik ist unbeschreiblich. Und während uns auf den Rollern, ca. 30 m vom Haus entfernt und ausserdem einen Helm auf dem Kopf tragend, unsere Trommelfelle von der lauten Musik zu platzen drohen, sitzen die Vietnamesen friedlich direkt neben den Lautsprechern und scheinen das Ganze für Normal zu halten.
Wir fahren weiter über die engen, kurvenreichen Strassen, über sehr schmale, geländerlose Brücken und sind selber erstaunt, dass wir uns nur einmal verfahren und in eine Sackgasse geraten. Ansonsten finden wir (dank Maps Me) unseren Weg über diese kleine Insel ohne Probleme. Wenn wir schon mit Rollern unterwegs sind, dann müssen wir auch probieren mit einer der vielen Fähren über den Mekong überzusetzen. So fahren wir auf der grössten Strasse der Insel in Richtung Vinh Long. Am kleinen Zahlhäuschen bezahlen wir die 4’000 Dong (0.20 Sfr) pro Roller für die Überfahrt und warten anschliessend mit ein paar Dutzend anderen Rollerfahreren im gedeckten Raum und natürlich mit laufenden Motoren auf die Fähre. Kaum wird die Schranke geöffnet ergiesst sich ein Strom aus Rollern auf die Fähre. Auch hier herrscht Chaos pur, jeder schaut für sich. Es wird aber nicht gedrängelt sondern jeder versucht einfach vorwärts zu kommen ohne einen anderen zu behindern. Und so lösen sich diese chaotischen Rollerhaufen jeweils wie durch Zauberhand auf und ehe wir uns versehen befinden auch wir uns schon auf der Fähre. Und das ohne an einem anderen Rollerfahrer angekommen zu sein. In Vinh Long auf der anderen Seite des Mekong, fahren wir in recht dichtem Verkehr – hier mischeln auch wieder Autos, Busse und Lastwagen mit – zurück ins Zentrum und zur Fähre, welche uns nach einem feinen Kaffee wieder zurück nach An Binh bringt wo wir diesen wunderschönen und interessanten Tag mit einem Bier in der Hand und in einer Hängematte liegend ausklingen lassen.

Auf solchen Strassen fahren wir über die Insel

Auf solchen Strassen fahren wir über die Insel



Auch wenn die Strassen schmal sind, das heisst noch lange nicht, dass man weniger laden kann

Auch wenn die Strassen schmal sind, das heisst noch lange nicht, dass man weniger laden kann


Anstehen für die Fähre

Anstehen für die Fähre


Auch auf der Fähre ist es eher eng

Auch auf der Fähre ist es eher eng

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