Harbour Bridge, Opernhaus, Stadtcamping und sünnele an der Bondi-Beach – wir geniessen Sydney
Heute ist es also soweit – wir fahren nach Sydney. Von Katoomba, dem Zentrum der Blue Mountains fahren wir in rasanter Fahrt vom 1’500 m hohen Plateau, auf einem grossen Freeway mit viel Verkehr, hinab bis auf Meereshöhe. Schon bevor der Freeway zur Autobahn wird merken wir, dass wir uns einer grossen Stadt nähern. Der Verkehr wird immer dichter und immer häufiger kommt es vor, dass wir in unserem kleinen Camper zwischen den riesigen Trucks “eingeklemmt” werden. Meitens ist es so, dass wir von diesen 60 Tonnen Ungetümen mit zwei Anhängern überholt werden und wir sind immer wieder froh, wenn ein solches Manöver vorbei ist, denn unser hoher Camper wird dabei ziemich fest herumgeschüttelt. Aber auch hier ist das Fahren eigentlich recht angenehm. Das liegt sicher daran, dass in Australien recht langsam gefahren wird. Die Höchstgeschwindigkeit ausserorts beträgt 80 km/h und auf NSW-Autobahnen 110 km/h. Nun könnte man meinen, das der Unterschied zur Schweiz gar nicht gross sei. Es gibt aber einen grossen Unterschied, hier in Australien hält man sich an diese Geschwindigkeiten. Immer wieder werden Spuren zusammengeführt und wir haben es dabei noch nie erlebt, dass wir bei einem solchen Manöver abgedrängelt wurden. Man stellt den Blinker und reiht sich in den sich bildenden Reissverschluss ein. Sofort bildet sich ein Lücke in welche man einfahren kann – udn das ohne zu drängeln, alles klappt wie am Schnürchen. Ja und zudem kann man auf allen Spuren überholen. Das führt ebenfalls zu einer extremen Beruhigung des Verkehrs und macht ihn flüssiger. Es ist etwas, dass wir uns in Europa auch mal anschauen sollten.
Genug philosophiert – etwas mehr als eine Stunde nachdem wir in Katoomba abgefahren sind erreichen wir unseren National Park Campingplatz in der Cove Lane – also mitten in Sydney. Wir können es kaum glauben, dass wir uns hier mitten in der Stadt befinden, denn unser Camper steht hier mitten in einem wunderschönen Eukalyptuswald, ein riesiger Baum spendet uns angenehmen Schatten, in dem sich wilde Bush Turkeys tummeln und in den Ästen über uns können wir Kookaburras und farbige Rosellas beobachten. Ausserdem gibt es hier einen kleinen Swimming-Pool und ausser dem Zirpen der Grillen und dem Geschrei der vielen Vögel hören wir nichts.
Kaum zu glauben, wir müssen von unserem Campingplatz nicht einmal 15 Minuten laufen und schon sind wir an einer Metrostation. Dort kaufen wir für jeden von uns eine sogenannte Opal-Karte und schon sind wir bereit um mit dem öffentlichen Verkehr Sydney kennenzulernen. Wir fahren etwa 20 Minunten, steigen an der Station Milsons Point aus und wollen von dort über die Harbour Bridge ins Stadtzentrum laufen. Zum Glück finden wir gleich nach dem Bahnhof ein Restaurant in welchem megafeine Fish & Chips serviert werden. So sitzen wir zu viert vor unseren Fish & Chips und bereiten uns für unseren Stadspaziergang vor. Der führt uns anschliessend über die monumentale Harbour Bridge. Wir benötigen etwas mehr als zwei Stunden um von einer Seite auf die andere zu laufen. Nicht weil die Brücke so gross ist, sondern weil wir immer wieder das unter uns liegende Opernhaus, den Hafen und die eindrückliche Skyline von Sydney bewundern und es ausserdem in einem der mächtigen, fast 90 Meter hohen Pillons der Brücke ein Museum über den Brückenbau und eine Aussichtsplattform gibt. Ohne Zwischenverpflegung wären wir also bereits während unserem ersten Sehenswürdigkeitspunkt gescheitert. Der Eintritt ins Museum kostet für eine Familie bereits 39 Aus$ (30.- Sfr). Aber es lohnt sich, denn das Museum ist informativ und zeigt sehr gute Fotos die während des Baus dieser riesigen Stahlbrücke vor 100 Jahren gemacht wurden. Wir erkundigen uns hier auch noch über die Möglichkeit den gigantischen Brückenbogen der Harbour Bridge zu Fuss zu besteigen. Aber der Preis von fast 300 Aus$ (200.- Sfr.) pro Person ist uns definitiv zu hoch. Das Geschäftsmodell ist aber nicht schlecht, denn trotz dem, aus unserer Sicht hohen Preis wurde diese Tour seit ihrem Start im Jahre 1998 bereits von über einer Million Menschen gemacht. Aber auch die Aussicht, die wir vom Pillon geniessen können ist wunderschön. Tief unter uns steht das berühmte Opernhaus, das Hafengebiet mit den neuen, modernen Wohnhäusern erstreckt sich weit hinein ins Land und die eindrückliche Skyline des sogenannten CBD (Central Business District) von Sydney mit ihren gewagten Gebäudeformen führt dazu, dass wir die Aussichtsplattform des Pillon mehrmals umrunden bevor wir uns dazu aufraffen können wieder nach unten zu laufen.
Aber Sydney besteht ja nicht nur aus Harbour Bridge und Opernhaus, es gibt noch viel mehr zu entdecken. Wir entscheiden uns für die berühmte “Bondi Beach”, welche sich in einem der Aussenquartiere von Sydney befindet. Bevor wir uns aber ins Strandgetümmel am Strand werfen, suchen wir ein kleines Strassenrestaurant, essen dort Sandwiches und Pommes Frites, geniessen den Anblick der vielen – meist jungen, ziemlich leicht bekleideten – Strandbesucher und geniessen den guten Blick von unserem Tisch auf den absolut überfüllten und für australische Verhältnisse winzig kleinen Sandstrand der Bondi Beach.
Der Anblick der Menschen auf den Troittoirs ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Auf unserer Reise durch Asien haben wir uns daran gewöhnt, dass man fast vollständig bekleidet baden geht. Hier aber ist das Gegenteil der Fall und das nicht nur am Strand. So ist es hier völlig normal, wenn junge Frauen in Mini-Bikinis und Männer nur mit Badehosen bekleidet in Läden einkaufen oder sich in ein Restaurant setzen. Ausserdem befinden wir uns hier an einem Ort an welchem es vor allem darum geht den anderen aufzufallen. Und das gilt nicht nur für die Frauen, sondern auch die Männer zeigen viel von ihren durchgestylten Körpern. Einige scheinen vor lauter Muskelmasse schon nicht mehr aufrecht gehen zu können. Und natürlich gehört die dunkle Sonnenbrille zur Standardausrüstung, denn es darf ja niemand merken, dass man seine Blicke ständig nach rechts und links wendet immer darauf bedacht herauszufinden welche der Frauen man mit seinem Körper fasziniert. Auch Tätowierungen sind in Australien sehr beliebt. Das können wir während unserem Mittagessen gut beobachten, denn wir sitzen gerade neben einem Tätowierladen, in welchem viele Menschen ein und ausgehen. Auch hier handelt es sich meistens um jüngere Menschen. Als wir einen Blick ins Schaufenser werfen, können wir gerade beobachten, wie man einem jungen Mann, der gerade ein sehr grosses Rückentatoo bekommen hat, mit Plastikfolie einpackt. Wahrscheinlich damit das frische Kunstwerk nicht beschädigt wird. Aber bei diesen Temperaturen hier mit einem Plastikverband herumzulaufen, da kann ich mir schöneres vorstellen.
Es ist nun fast 15:00, der Himmel ist mit Zirren leicht bewölkt und somit für uns ideal um auch noch den Strand der Bondi Beach zu geniessen. Den Kindern gefällt es. Silvia meint sogar, dass wir morgen noch einmal hierher kommen sollten. Bei uns alten sieht das ein wenig anders aus. Es hat uns viel zu viele Menschen auf einem viel zu kleinen Sandstrand. Sicher das Meer ist schön kühl, das Wasser klar und die Wellen ideal um ein wenig in ihnen herumzuspielen oder den vielen Surfanfängern zuzuschauen wie sie um ihr Gleichgewicht kämpfen – und meistens verlieren. Aber eben ausser im hüfthohen Wasser zu stehen und ein wenig durch die ca. 1.5 m hohen Wellen zu hüpfen ist hier nicht viel zu tun. Zum Glück muss immer einer von uns bei unseren Sachen sein, denn so müssen wir nicht so lange im Wasser sein wie unsere Kinder. Aber auch hier am Strand kennt die Selbstdarstellung der Besucher keine Grenzen. Wieso man unbedingt mit einem (zu-) kleinen Bikini, einem Smartphone in der Hand und Ohrenstöpseln in den Ohren durch die am Boden liegenden Leiber eines vollgestopften Strandes joggen muss können wir einfach nicht verstehen. Aber für einen Nachmittag ist das ganze Theater hier recht unterhaltsam.
Im Norden von Sydney geniessen wir das Strandleben
Von Sydney fahren wir weiter in den Norden. Unser eigentliches Ziel sind die berühmten Strände von New South Wales. Aber bevor wir uns zu den Stränden begeben, machen wir einen Abstecher ins Hunter Valley, einem kleinen, bekannten Weinanbaugebiet etwa zwei Autostunden von Sydney entfernt. Mit unserem Camper tuckern wir gemütlich durch ein sehr grünes, weites Tal, mit vielen kleinen, natürlichen Weihern, saftigen Weiden und dichten Eukalypthuswäldern – aber Reben sehen wir keine. Erst kurz vor unserem Ziel, dem Mount Pleasant Weingut, sehen wir die ersten Weinberge auf den sanften Hügeln. Wir können hier auch zuschauen wie man Trauben maschinell erntet. Ein Traktor zieht eine grosse Maschine langsam den Rebstöcken entlang. Diese Maschine schüttelt die reifen Trauben von den Rebstöcken undwirft sie direkt in einen Anhänger, welcher von einem zweiten Traktor gezogen wird. Im Weingut, wo wir unser Weintasting machen erfahren wir, dass die maschinelle Pflückmethode nur für die Trauben der Massenweine verwendet wird und auch nur wenn die Bedingungen dafür gut sind, was in diesem trockenen Jahr der Fall ist. Im letzten Jahr, in welchem es meistens feucht war, musste man die gesamte Ernte von Hand machen. Für diese Arbeiten stellen die Weingüter Backpacker ein, die sich mit dieser Arbeit das Reisebudget aufbessern. Es gibt sogar spezielle Einjahresvisum für Personen, welche solche Pflückarbeiten machen wollen. Wir aber haben nicht im Sinn zu arbeiten, wir wollen Wein degustieren. Im Mount Pleasant Weingut, probieren wir in einem gemütlich eingerichteten, klimatisieren Raum die Weiss, Rose und Rotweine dieses Weingutes. Zum Glück schmecken uns nur die teuren Weine, denn so fällte es uns viel einfacher ohne etwas zu kaufen weiter zu fahren.
Nun wenden wir dem Inland aber wirklich unseren Rücken zu und fahren zur Pazifikküste. In den nächsten drei Tagen besuchen wir diverse wunderschöne Strände. Der erste ist der von Hawkes Nest, wo wir alle vier bereits kurz nach 06:00 auf den Beinen sind. Wir machen das, damit wir den Delphinen zuschauen können, die hier anscheinend jeden Morgen durch die Meeresenge von Port Stephen ins offene Meer schwimmen. Der Sonnenaufgang ist zwar eindrücklich aber Delphine sehen wir keine. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass wir an den falschen Strand gelaufen sind. Aber mit solchen Rückschlägen muss man leben können und so geniessen wir einfach den herrlichen Strand, den romantischen Sonnenaufgang und hoffen darauf irgendwo anders noch Delphine beobachten zu können.
Nun reiht sich ein National Park an den anderen. Die Strasse hier ist schlecht bis sehr schlecht und wir kommen nur ganz langsam vorwärts. Aber wenn man stundenlang von Schlaglöchern und Wellblech durchgeschüttelt wird, da ist man um jede Möglichkeit froh wo man laufen kann und so brauchen wir auf dieser Strecke unsere Kinder nie lange zu fragen ob sie auch mitkommen um einen weiteren Strand anzuschauen. Sie kommen mit Freude mit und auch die Tafeln auf denen die vielen Gefahren, die hier lauern aufgeführt werden halten uns von den Spaziergängen zu den herrlichen Sandstränden ab. Wir lieben es viel zu fest in den kleinen und grossen Wellen der kilometerlangen, meist fast einsamen Stränden herumzutoben. Einige der Strände werden von Lebensrettern überwacht. An einem solchen Strand muss man einfach zwischen den gelb-roten Flaggen schwimmen, dann kann fast nichts mehr passieren. Man muss nur ein wenig auf die Surf-Anfänger aufpassen, damit man nicht plötzlich ein Surfbrett am Kopf hat. Zum Glück hat Rico an einem Strand ein kleines Bodyboard gefunden. Mit dem macht es grossen Spass sich von den zusammenbrechenden Wellen über mehrere Meter zum Strand schiessen zu lassen.
Australia Day – a day to remember? – nicht wirklich ist unsere Meinung
Dienstag, der 26. Januar; heute ist also der schon lange überall angekündigte Australia Day. Es ist der Nationalfeiertag der Ausralier und schon seit einigen Tagen sehen wir viele Autos, Motorräder, Lastwagen und sogar Rollstühle, die mit australischen Flaggen, in allen Grössen, geschmückt sind. Ausserdem laufen immer mehr Personen in Kleidungsstücken heraum auf der die australische Flagge zu erkennen ist. Uns wurde auch gesagt, dass die meisten Australier an diesem Tag frei haben. Sogar die Supermärkte seien geschlossen und auf den Campingplätzen der Küste hätte man ohne Reservation keine Chance auf einen Platz. Na ja, das mit dem Campingplatz haben wir wiederlegt, denn wir bekommen ohne Reservation einen Platz auf dem Woody Head National Park Camping. Wir hätten auch damit gerechnet, dass man diesen Feiertag bereits am Abend vorher feiert, doch der gestrige Abend verlief eigentlich so wie alle Abende bis jetzt auf australischen Campingplätzen verlaufen sind. Das heisst, dass die Australier kurz nach dem Eindunkeln – was etwa um 21:00 der Fall war – nicht mehr zu hören waren. Und etwa eine Stunde später waren sie auch nicht mehr zu sehen. Auf dem Campingplatz herrschte eine absolute Stille. Nichts von feiern weit und breit.
Heute morgen, am eigentlichen Feiertag, ist der Anblick für uns noch viel verstörender, denn die meisten anwesenden Australier beginnen bereits vor 08:00 alles zusammenzupacken. Und das im strömenden Regen! Hatten wir uns gedacht, dass die grossen Partys während des Tages stattfinden, dann haben wir uns auch da getäuscht. So haben wir den Camping am heutigen Australia Day fast für uns alleine. Wir geniessen, nachdem es fast den ganzen Morgen geregnet hat das schöne Wetter am Nachmittag. Wagen einen kurzen Spaziergang über die Rocky Plattform im Meer zum nächsten Strand und laufen schon bald wieder zurück zu unserem Strand. Dort wurde uns von unseren Nachbarn mitgeteilt wo die besten Plätze zum Schnorcheln sind. Und siehe da in einem der grösseren Becken, die auch bei Ebbe noch mit Wasser gefüllt sind finden wir wirklich viele kleinere und grössere Fischschwärme und sogar einige bunte Weichkorallen. Unsere Kinder sind begeistert und können gar nicht genug vom Schnorcheln bekommen.
In Billen Cliffs bei Lismore geniessen wir das tropische Australien
Ganz in der Nähe von Lismore, einer Kleinstadt welche sich im Innland etwa 2 Autostunden von den bekannten Orten Bayron Bay oder Surfers Paradies befindet, besuchen wir in Billen Cliffs den Bruder von Babs. Er wohnt zusammen mit seiner Frau in einer Comunity, welche aus 115 Parteien besteht und deren Häuser sich verteilt auf einem grossen, mit dichtem Wald bewachsenen Gebiet unterhalb der Billen Cliffs befinden. Sie leben hier ziemlich unabhängig in einem kleinen Haus. Der Strom kommt aus den eigenen Solarpanels, das Wasser kommt vom Himmel, denn da sie auch an keiner Wasserversorgung angeschlossen sind, sammeln sie das Regenwasser, das in grossen Tanks gespeichert wird. Wir geniessen es hier inmitten eines herrlichen Waldes einfach ein wenig auf der schattigen Veranda zu sitzen, den vielen Stimmen des Waldes zu lauschen und den Wallabys zuzuschauen, die nur wenige Meter an uns vorbei durch den grossen Garten hüpfen.
Als Kapitän Cock nach Australien kam und ihn die vielen Riffs im Meer etwas in Bedrängnis brachten, da dachte er sich, dass es die nachfolgenden Seeleute einfacher haben sollten und benannte kurzerhand zwei Berge mit den Namen Mount Danger und Mount Warning. Sobald die Seefahrer zum Beispiel den Mount Warning sehen, sollten sie sich etwas nördlich von ihm befinden, da sie sonst auf das Riff knallen. Die Idee ist ja nicht schlecht aber ob diese Namensgebung auch bei schlechtem Wetter funktioniert hat wage ich zu bezweifeln. Aber was solls. Wir sind mit den Autos unterwegs und somit sollten die Riffs im Meer keine Gefahr für uns darstellen. Der Mont Warning ist ein erloschener Vulkan und steht mitten in einem riesigen Krater. Der Krater hat einen Durchmesser von über 40 km und ist mit Weiden und dichtem Wald bewachsen. Um einen guten Blick auf den Mount Warning zu bekommen, fahren wir in den Border Range National Park. Dort unternehmen wir zuerst eine schweisstreibende aber sehr schöne und interessante zwei Stunden Wanderung durch einen herrlichen Regenwald. In diesem Wald stehen unter anderem Antarctic Beech. Das sind mächtige Bäume, welche bereits zur Zeit des Urkontinentes Gondwana auf unserer Erde gewachsen sind und die sich nur über ihre Wurzeln vermehren können. Die Bäume in diesem Wald sind über und über mit Orchideen, Flechten und anderen Pflanzen bewachsen und auch in diesem Wald ist es zu keiner Sekunde still. Laut ertönen die Grillen und von allen Seiten hören wir verschiedene Vogelstimmen. Unsere Kinder wenden sich auf dieser Wanderung aber ganz anderen Tieren zu. Um sich die Wanderzeit kurzweiliger zu gestalten, sammeln sie Leeches – das sind Blutegel. So laufen die beiden zum Teil mit bis zu fünf Blutegeln auf ihren Händen durch den Wald. Es ist erstaunlich aber diese kleinen Dinger kriechen ihnen meistens einfach über die Hand, während sie bei uns meist viel schneller “anhänglich” werden und mit der Blutentnahme beginnen.
Die Wanderung ist zwar schweisstreibend aber sehr lohnenswert und wir können von verschiedenen Aussichtspunkten die herrliche Vulkanlandschaft bestaunen und uns am Ende erst noch in einem kühlen Fluss inmitten riesiger Palmen abkühlen bevor wir wieder zurück nach Billen Cliffs fahren.
Hier im Norden von New South Wales beginnt nun die Regenzeit. Das bedeutet, dass es fast jeden Tag regnet. Aber die Tage beginnen trotzdem meistens mit einem friedlichen, wolkenlosen Sonnenaufgang. Erst am Nachmittag beginne sich grosse Gewitterwolken über dem Inland zu bilden. Wenn die sich dann entladen, geht das jeweils sehr schnell. Das merken wir , als wir uns in einem Wasserloch in der Nähe von Billen Cliffs abkühlen. Wo vor ein paar Minuten noch die Sonne schien ist nun schatten und schon fallen die ersten Regentropfen. Danach geht es ganz schnell und der Regen prasselt auf uns herunter. Die Blitze sind eindrücklich und der Donner laut aber die Temperatur sinkt kaum. Und das ist auch gut so, denn so können wir erst einmal in Ruhe unser “Stubbie” (das ist die Bezeichnung für ein 0,33 l Bier in der Flasche) trinken und laufen erst wenn dies gemacht ist, nur in der Badehose zurück zum Auto und ohne umzuziehen zurück nach Billen Cliffs.
Wenn wir schon einmal in der Nähe von Bayron Bay, der Goldcoast und Surfers Paradies sind, dann dürfen müssen wir auch an einen Strand. Da wir aber keine Lust auf die verbaute Küste der vorher genannten Orte haben, folgen wir einfach unseren Gastgebern. Mit ihnen verbringen wir einen wunderschönen Tag an der Kings Beach. Dazu fahren wir zum Broken Head National Park, stellen dort unsere Fahrzeuge ab und laufen mit all unseren Sachen ca. 30 Minuten über einen schmalen Weg an einer steilen Küste entlang zur kleinen, einsamen Kings Beach. Hier verbringen wir einen herrlichen Tag am kühlen Pazifik und unsere Kinder geniessen es noch einmal den ganzen Tag in den Wellen herumzutollen und am Strand zu spielen.
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