Da unser Flugzeug von Brisbane nach Hong Kong erst nach Mitternacht startet, sind wir sehr froh, dass wir hier in Brisbane einen alten Kollegen aus der Schweiz kennen, der schon einige Jahre in Australien lebt und bei dem wir auch unseren letzten Abend in Australien geniessen können. Das köstliche BBQ, welches wir in seinem Haus mit einer super Aussicht auf das beleuchtete Stadtzentrum von Brisbane ist eine Wucht. Aber wir merken auch, dass unsere Kinder etwas nervös sind, denn sie essen fast nichts von den feinen Sachen. Kurz vor Mitternacht fahren wir hinaus zum modernen Flughafen. Die Ausreise aus Australien bringen wir ohne Probleme hinter uns. Es ist sogar so, dass wir die Ausreiseformalitäten ohne jeglichen Kontakt zu einem Menschen machen. Um diese Zeit sind nur noch Ausreiseautomaten am Arbeiten. Nachdem wir unsere Pässe bei der ersten Station einlesen lassen, werden wir aufgefordert zur zweiten Station zu gehen wo wir von einer Kamera fotografiert werden. Daraufhin erscheinen auf einem Display die Informationen mit welchem Flug wir abfliegen und an welches Gate wir uns begeben sollen. Nun öffnet sich auch die letzte Schranke und wir befinden uns im Abflugbereich und machen uns auf den Weg zu unserem Gate.
Unser Flugzeug – eine A330 der Cathay Pacific – steht bereits am Gate. Wir müssen uns nur noch in die Schlange der wartenden Passagiere stellen und noch ein paar Minuten ausharren und schon werden wir von den sehr freundlichen Cathay Pacific Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in das Flugzeug gelassen. Das Flugzeug ist modern, sehr bequem und die Unterhaltunselektronik auf dem neusten Stand, was vor allem Silvia freut, die sich sofort am Bildschirm zu schaffen macht um herauszufinden welche Filme gezeigt werden. Rico hingegen lässt sich von nichts mehr begeistern. Er ist so erschöpft, dass er schon einschläft, während unser Flugzeug zur Startbahn rollt.
Der Start in Brisbane kommt uns endlos vor. Wir machen uns schon fast darauf gefasst, dass wir schon bald unter unsere Sitze greifen sollten um sicherzugehen, dass sich dort auch wirklich Schwimmwesten befinden, doch dann merken wir, dass das Flugzeug sich ganz sanft vom Boden löst. Ganz langsam steigen wir in den Nachthimmel. In einer grossen Schleife steigen wir immer höher und können noch einen wunderschönen Blick auf das beleuchtete Stadtzentrum von Brisbane werfen bevor wir in nördlicher Richtung davonfliegen.
Das Essen, dass wenig später serviert wird ist wirklich gut und der Flug ist meistens sehr ruhig. Die Kinder schlafen fast auf der gesamten Reise und nur wir beiden alten sitzen im Flugzeug, beobachten unser Fortkommen auf dem kleinen Bildschirm vor uns und erhaschen einige wunderschöne Tiefblicke hinab auf die beleuchteten Städte und Dörfer auf den Inseln von Indonesien und den Philipinen über die wir auf unserem Weg nach Hong Kong in 12’000 m Höhe hinwegfliegen. Der Landeanflug auf Hong Kong ist einfach traumhaft. Wir verlieren nur sehr langsam an Höhe und kurven die letzten Minuten nur wenige hunder Meter über den Hong Kong vorgelagerten Inselgruppen herum. Wir überfliegen viele kleine und grosse Schiffe und setzen anschliessend sanft auf der Landebahn auf.
Nachdem wir zum Flugzeug ausgestiegen sind, bekommen auch wir zu merken, dass der Flughafen von Hong Kong einfach riesig ist. Wir laufen über lange Förderbänder und fahren zudem mit vollautomatischen Zügen bis wir uns endlich im Hauptterminal befinden. Da unser Gepäck direkt nach Zürich geht, müssen wir uns nur um unser Handgepäck kümmern. Nachdem wir durch den Zoll gelaufen sind, suchen wir die Gepäckaufgabe. Aus Sicherheitsgründen gibt es hier keine Schliessfächer mehr in welchen man sein Gepäck einfach einlagern kann. Alles Gepäck muss zuerst durchleuchtet werden. Aber was solls, auch das ist schnell gemacht und anschliessend schaffen wir es auch noch Karten für den Öffentlichen Verkehr zu kaufen. In Hong Kong ist es wenigstens so, dass wir die Karten wirklich wieder zurückgeben können.
Da wir etwas von Hong Kong sehen wollen, entschliessen wir uns nicht mit der Metro ins Zentrum zu fahren, sondern die Fahrt mit einem Doppelstockbus zu unternehmen. Klar dauert die Fahrt mit dem Bus ins Zentrum einiges länger. Dafür haben wir Glück und sitzen zuvorderst vorne im oberen Stock des Busses und können von hier wunderschöne Aussichten auf die superschöne und topmoderne Stadt geniessen. Schon die Fahrt über die monumentalen Autobahnbrücken, die von Insel zu Insel führen und so hoch sind, dass sogar die grössten Frachtschiffe unter ihnen hindurchfahren können ist sehr eindrücklich. Auf den vielen Inseln von Hong Kong ragen schlanke Hochhäuser in den blauen Himmel. An der Küste befinden sich riesige Hafenanlagen und die Strassen sind, wie wir es uns von Asien gewöhnt sind, mit Menschen gefüllt. Wir fahren bis ins Zentrum und steigen mitten in Kowloon aus. Wir sind sofort begeistert vom Chaos, den Menschen, den Gerüchen und dem Lärm, der uns hier erwartet. Wir laufen kreuz und quer durch die engen Strassen von Kowloon, besichtigen den grossen Kowloonpark und sind bereits etwas Müde als wir endlich zum Anleger der Starferry kommen, mit der wir hinüber nach Victoria Island fahren wollen.
Die Skyline von Hong Kong, die Schiffe im Hafen und die Menschenmassen in den Strassen – uns gefällt Hong Kong! Wir suchen unseren Weg zur Bushaltestelle von wo die Busse hinauf zum Victoria Peak fahren. Da heute Sonntag ist, wurde uns abgeraten mit der Standseilbahn zu fahren, da wir dort sicher anstehen müssten. Ausserdem kostet die Standseilbahn fast 10x mehr als der Bus und so fahren wir im oberen Stock eines Doppelstockbusses über die enge Strasse hinauf zum Victoria Peak. Die Aussicht von dort oben ist einfach phantastisch. Leider finden das auch alle anderen Menschen und darum herrscht hier oben ein unwahrscheinliches Gedränge und in der Schicki-Micki Pizzeria bekommen wir zwar einen Tisch, doch der ist so weit von den Fenstern entfernt, dass wir auch gleich im Flughafen hätten essen können. Was solls, wenigstens bekommen die Kinder etwas zwischen die Zähne und sind anschliessend wieder etwas belastbarer.
Wieder zurück vom Peak laufen wir zur längsten Rolltreppenanlage der Welt und lassen uns von den Rolltreppen zwischen den Hochhäusern hinauf fahren. Da es keine Rolltreppen für den Rückweg gibt müssen wir anschliessend alles wieder hinablaufen. Beim Anleger der Starferry können wir sehen, dass sich die Situation der vielen philipinischen Hausangestellten in Hong Kong, seit unserem letzten Besuch vor 15 Jahren, noch nicht gross geändert hat. Noch immer treffen sie sich am Sonntag am Anleger der Star Ferry von Victoria Island. Da es keine Sitzgelegenheiten gibt, bringen sie Pappkartons mit, auf welche sie sich setzen. Manche von ihnen sind es anscheinend Leid, dass sie von den Passanten angestarrt werden und bauen sich richtige Häuser aus Karton. Hier verbringen sie gemeinsam ihre Sonntage. Sie liegen herum, schwatzen oder spielen miteinander und “geniessen” ihre freie Zeit bevor sie anschliessend wieder für den Rest der Woche zu ihren Landlords zurückkehren müssen.
Mit der Fähre fahren wir wieder zurück nach Kowloon wo wir zuerst versuchen mit der Metro zum Flughafen zurück zu fahren. Aber es ist uns einfach viel zu kompliziert herauszufinden, welche Bahn resp. welches Billet wir benötigen und so suchen wir schon bald einen Weg aus dem unterirdischen Gängen der U-Bahn hinauf zur Oberfläche wo wir in einen Bus umsteigen und damit zurück zum Flughafen fahren.
Am Flughafen holen wir unser Handgepäck und gehen nachdem wir unsere Tickets für den öffentlichen Verkehr zurückgegeben haben durch den Zoll in den Abflugbereich. Dort versuchen wir uns wieder einmal auf ein Restaurant zu einigen, was wir nach einigen Diskussionen auch schaffen. Die Kinder sind bereits wieder recht nervös und so essen sie auch nicht viel. Wir haben nun noch ein paar Stunden Zeit bis zum Abflug und darum suchen wir vor unserem Gate einen Platz zum Ausruhen. Während unsere Kinder auf unser Gepäck aufpassen und Mine Craft spielen, machen wir es uns auf den Sitzen bequem und verschlafen die letzten Stunden bis zum Abflug unseres Flugzeuges zurück in die Schweiz.
Unser Flug von Hong Kong nach Zürich mit der Swiss hat eine Abflugzeit von 23:59. Es ist der einzige Flug in Hong Kong, dessen Abflugzeit nicht auf 5 Minuten angegeben wird. Wir gehen davon aus, dass dies aus abgabetaktischen Gründen so gemacht wird. Wir konnten durch diese Abflugzeit ebenfalls Geld sparen, denn wäre unser Flugzeug nur eine Minute später eingeplant, hätten wir für unseren Tag am Flughafen Hong Kong pro Person 120 HK$ (15.- Sfr) bezahlen müssen. Da wir aber um 23:59 starten gilt unser Aufenthalt als Transfer und ist für uns gratis.
Zum Glück konnten wir am Gate noch ein paar Stunden schlafen, so fühlen wir uns nicht ganz so kaputt als wir in den A340 der Swiss einsteigen. Das Flugzeug ist sauber, zweckmässig und aufgeräumt, aber das lieblose Interiour mit den hellbraunen Sitzen und die etwas kühlen Stewardessen sind nach dem Cathay Pacific Flug eine kleine Enttäuschung. Wir zwängen uns auf die nicht sehr schönen, hellbraunen Sitze und befassen uns zuerst einmal mit der Unterhaltungselektronik. Auch hier das selbe Bild. Es funktioniert zwar alles, aber da gibt es keinen Touchscreen oder moderne, farbige Intros. Das Menu ist technisch gehalten und so hangeln wir uns von Punkt zu Punkt und machen uns mit den angebotenen Filmen vertraut. Leider funktionieren die beiden Aussenkameras nicht. Es hätte eine unten am Flugzeug und eine vorne, aber beide Kameras zeigen während des gesamten Fluges lediglich ein dunkles Bild in welchem oben rechts das Swiss Logo angezeigt wird.
Auch dieser Start mit der A340 von Swiss scheint im Meer zu enden. Aber irgendwann hebt die Maschine doch noch ab und schon bald liegt das beleuchtete Häusermeer von Hong Kong und seinen Nachbarinseln tief unter uns. In grossen Kreisen gewinnt unser Flugzeug über dem Meer an Höhe. Dabei können wir noch einige Minuten den herrlichen Anblick der beleuchteten Stadt geniessen, bevor es weiter in den Norden nach China geht. Fast auf dem gesamten Flug, auf welchem die Kinder sehr viel, Babs ca. 4 Stunden und ich überhaupt nicht schlafe, herrscht ruhiges und wolkenloses Flugwetter. So kann ich einen grossen Teil unserer in den letzten Monaten gemachten Reise “von oben herab” betrachten. Von Hong Kong fliegen wir über Nanning, Kunming in Richtung Chengdu. Danach quer über die Wüste Gobi wo wir dann in westlicher Richtung Kurs auf Russland nehmen, was wir zwischen Omsk und dem Ural erreichen. Wieder über europäischem Boden fliegen wir weiter in Richtung Moskau, Warschau und danach über Nürnberg nach Zürich wo wir von Süden her über den Zürichsee anfliegen und nach etwas mehr als 13 Stunden um 06:00 als erstes Flugzeug des heutigen Tages sanft aufsetzen.
Während wir zum Gate rollen meint Babs, dass vor den Flugzeugfenstern Schnee zu erkennen sei, aber das stellt sich schon bald als eine Fehleinschätzung heraus. Aber kalt ist es, dass merken wir als wir von Flugzeug in die Gangway steigen. Dort bläst uns nämlich ein kalter Wind entgegen. Das ändert sich zum Glück als wir durch den Zoll laufen. Dort werden wir von sehr freundlichen und gesprächigen Zollbeamten begrüsst und in die Schweiz gelassen. Auch unser Gepäck kommt uns schon bald auf dem Förderband entgegen und so treten wir kurz nach 06:30 hinaus aus dem Zollgebäude und werden von unseren Eltern empfangen.
Nachdem wir feine Gipfeli und Kaffee genossen haben, fahren wir mit dem Zug unter der Hochnebeldecke über Bern ins Gürbetal nach Lohnstorf, womit unsere Reise nach viereinhalb Monaten definitiv zu ende geht.
Hallo zusammen
Was machen wir den nun……. jetzt gibt nichts mehr zu lesen, keine schöne neue Bilder, nur noch den Alltag.
Natürlich habe ich hier auch im letzten Blog noch was zum schreiben gefunden?.
Für die nächste Reisevorbereitung in Länder in den es Drachen gibt, empfiehlt sich ein Kurs in Drachenzähmen leicht gemacht. Damit das Mittagessen nicht währen der Flucht genossen werden muss.
Bei den Fischen ist das so eine Sache, in den meisten Fällen sind die optisch nicht so schönen die besten wenn sie in der Pfanne angekommen sind. Beim nächsten mal etwas Schnorcheln planen wenn das grösste Aquarium schon sprichwörtlich zu Füssen liegt.
Was du richtig erkannt hast, nach der Reise liegt vor der Reise, diese führt dich in nächster Zeit wieder nach Itigen und wir freuen uns das du / ihr die Reise ohne unliebsame Zwischenfälle geniessen konntet.
Bis zur nächsten grossen Tour, vielleicht ja einmal nur bis hier ins Tösstal, damit Rico den Entzug von Eisenbahnen etwas lindern kann. Ich dir Zeigen kann wie sich auch mit nassem Holz ein Feuer machen lässt, so dass du es beim nächsten mal übernehmen kannst. Alles natürlich bei einem kühlen Bier oder einem Glas Wein.
Liebe Grüsse aus dem Tösstal, Roland und Familie
Hallo gert & familie!
Ist ja wahnsinnig eindrücklich euer grosses abenteuer, bin echt baff!
schön, dass ihr alle heil wieder da seid. Ich wünsche euch eine gute aklimatisation ind wiedereinstieg ins alltagsleben hier vor der nächsten reise 😉
Ganz liebe grüsse thomas & familie
Willkomme dihei, wenn’s au scho es Zytli her isch. Falls ihr tatsächlich demnächscht mal is Tösstal fahred, dänn lueged doch uf em Verbiwäg au in euere alte Heimät verbi – mir freued üs uf eure Bsuech. Danke für alli Reisebricht Schad isch jetzt Schluss demit.
KaReYaNi’s