Moskau das etwas andere Russland?

Es ist super, wenn man während dem Tag in einer neuen Stadt ankommt. So können wir uns bereits während der lezten Stunde im Zug durch die Wagonfenster einen ersten Eindruck auf Moskau machen. Auch im Bahnhof finden wir ohne grössere Probleme aber mit Hilfe der freundlichen Taxichauffeure den Weg zur nächsten U-Bahnstation und mit dem Plan, welchen wir von der U-Bahn-Verkäuferin bekommen haben finden wir auch ohne Probleme unseren Weg zu der Metrostation, welche sich am nächsten bei unserem Hotel befindet.
Unser Hotel mit dem Namen Budapest liegt im Zentrum von Moskau nur wenige Gehminuten vom Roten Platz entfernt. Das Hotel ist schon von aussen der Hammer. Es befindet sich in einem klassischen Haus mit vielen Verzierungen. Ein grosses Vordach zeigt uns schon von weitem den Weg und als wir die grosse Lobby betreten werden wir zuerst von einem Sicherheitsbeamten und dann von einem Hotelportier begrüsst.

Die Receptionistin erklärte uns dann, dass die weissen Fötzel, welche wir von dem Grenzbeamten von Belarus bekommen haben sehr wichtig seien, da es unsere Migrationskarten für Russland sind, welche wir überall und vor allem bei der Ausreise aus Russland wieder abgeben müssen – da haben wir doch schon wieder was gelernt und von jetzt an gehen wir viel sorgfälltiger mit diesen Zettelchen um.
Anschliessend teilt sie uns mit, dass man uns aufgrund unserer frühen Buchung ein grösseres Zimmer gegeben hat. Was grösser bedeutet, merken wir als wir im Zimmer ankommen. Da ist zuerst ein Korridor, welcher grösser ist als die meisten Hotelzimmer in welchen wir bisher genächtigt haben. Von dort geht es weiter in ein kleines WC und in ein grössers Badezimmer (ca. 3.5 x 3.5m). Eine weitere Türe führt ins Büro (ca. 4 x 8m) in welchem eine Polstergruppe, ein Schreibtisch, ein Tisch mit vier Stühlen, ein Fernseh und ein grosses Buffet stehen. Und von hier geht es weiter ins eigentliche Schlafzimmer, welches einen runden Grundriss von ca. 8m aufweisst und wo sogar eine griechische Büste neben dem Bett wacht.

Für unseren Kurzaufenthalt in der Russischen Hauptstadt haben wir uns nicht zu viel vorgenommen.
Natürlich darf ein Besuch des Roten Plates unter keinen Umständen fehlen. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg. Dabei laufen wir durch das eigentliche Herz von Moskau und dieses beeindruckt uns sehr stark. Alles ist sehr sauber, die Gebäude sind entweder neu und sehr modern oder dann wunderschön renoviert. Die Menschen auf den Strassen sind herausgeputzt. Wir müssen neidlos zugeben, dass wir für die Strassen von Moskau völlig underdressed sind. Auch auf den Strassen sieht man fast nur neue, glänzende Autos, meistens von der gehobenen Mittelklasse an aufwärts. Wir haben nur schon am ersten Nachmittag über 35 Porsches gezählt!

In einer der vielen Fussgängerzonen machen wir halt an kleinen Marktständen. Dort probieren wir Brottaschen in welchen vier gebratene Würstchen in einer Art gewürztem Kartoffelstock stecken. Und zum Dessert gibt es dann von einem weiteren Marktstand feine Blinis.

Sieht nicht nur lecker aus, ist es auch. Aussen Brot, innen Würstchen mit Kartoffelstock und das für 2.75 Sfr.

Sieht nicht nur lecker aus, ist es auch. Aussen Brot, innen Würstchen mit Kartoffelstock und das für 2.75 Sfr.

Frisch gestärkt finden wir den Weg zum Kreml und spauieren bei wunderschönem Wetter über den Roten Platz und staunen über die vielen anderen Touristen, das GUM, den Kreml und natürlich die wunderschöne Basili-Kirche, welche wir sogar besichtigen. Der Höhepunkt dieser Besichtigung ist eine Kostprobe des Kirchengesanges von vier Männern in einer der vielen Kappellen der Basilisk Kirche. Mit geschlossenen Augen meinte man, dass diese Musik von einem riesigen Orchester stammt und nicht nur von vier Personen.

Der Rote Platz

Der Rote Platz


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Ein weitere Programmpunkt, der nicht fehlen darf, ist die Fahrt mit der Metropo – der U-Bahn von Moskau. Wir suchen uns ein paar der schönsten Stationen gemäss unserem Lonely Planet Reiseführer heraus, kaufen für alle eine Tageskarte (210 Rubel/Person – ca. 3.50 Sfr) und los geht der Spass.
Schon die langen Rolltreppen, die in die Tiefe führen sind ein Erlebniss, dazu kommen die vielen Menschen, die sich durch die verwinkelten Gänge drängen und die starken Winde, welche durch diese Unterwelt jagen. Und dann ist da noch etwas, mit dem wir eigentlich gar nicht gerechnet hatten – die Russen sind extrem freundlich und hilfsbereit! Da sind zum Beispiel die Taxichauffeure am Bahnhof, die uns zwar fragten ob wir ein Taxi bräuchten, doch als wir ihnen sagten, dass wir lieber mit der U-Bahn farhen wollen, da nickten sie nicht nur vertändnisvoll mit dem Kopf, sondern sie zeigen uns auch gleich wie wir am schnellsten zur Metrostation kommen. Die Verkäuferin an der Metrostation und auch bei einer der Sehenswürdigkeiten machte uns darauf aufmerksam, dass wir für die Kinder nicht den selben Preis bezahlen müssten und kaum steigen wir in eine mit vielen Menschen gefüllte U-Bahn ein, da stehen sofort Personen auf und bieten ihren Platz unseren beiden Kindern an.

Die Metrostationen selber sind wirklich sehr eindrücklich, mit ihren riesigen Kronleuchtern, den grossen Säulenhallen und mit den grossen, farbigen Mosaiken auf welchen im sovietischen Stil Darstellungen der Arbeit, der Landwirschaft, der Familie, der sozialen Gemeinsachft und natürlich dem Militär dargestellt sind.

Stairway to Heaven - nein hiermit geht's zur Metropo

Stairway to Heaven – nein hiermit geht’s zur Metropo


Nicht der Eingang zu einem Theater, wir sind hier in einer U-Bahnstation.

Nicht der Eingang zu einem Theater, wir sind hier in einer U-Bahnstation.

Um noch einen anderen Eindruck von der Stadt zu bekommen, unternehmen wir eine Schifffahrt auf dem Fluss Moskwa. Zuerst bewundern wir die modernen Wolkenkratzer des neuen Business-Zentrum, welche sich in den blauen Himmel erheben, danach fahren wir an einer Skischanze und an diversen Palästen und riesigen Parkanlagen vorbei. Diverse, imposante Brücken – die für die Fussgänger sind zum Teil sogar vollständig mit Glas eingekleidet – überqueren den Fluss und kurz bevor wir den Kreml erreichen, fahren wir an der hohen Statue des Piotr auf dem Segelschiff vorbei. Und nachdem wir an einem weiteren Gebäude der sieben Schwestern durchgetuckert sind, suchen wir uns nur noch die nächste Metrostation und fahren auf dem schnellsten Weg zurück ins Hotel.

Hier entsteht das neue Moskau

Hier entsteht das neue Moskau


Und hier ist das alte Moskau

Und hier ist das alte Moskau

Aber bevor wir unser Hotel erreichen, machten wir per Zufall einen Abstecher in ein riesiges Einkaufszentrum welches sich nur auf Kinder spezialisiert hat. Riesige (ca. 25m hohe) Legoskulpturen ragen im Innern des Gebäudes auf. Die riesige Legoabteilung in welcher es diverse Modelle von russischen Landschaften und auserirdischen Städten zu bestaunen gibt hauen uns wirklich von den Socken. Doch fragen wir uns auch wer sich die Sachen, welche hier zu sehr stolzen Preisen angeboten werden überhaupt leisten kann.

Wir haben Moskau als eine sehr saubere und angenehme Stadt kennengelernt. Alles ist extrem sauber. Kein Abfall in den Unterführungen, keine Bettler in den Strassen. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Auch das Essen ist preiswert und die Bedienung sehr zuvorkommend. Auch wenn nicht sehr viele Russen Englisch sprechen, so merkt man doch, dass man sich Mühe gibt und versucht einen Ausländer zu verstehen, resp. ihm beim Lösen seines Problemes behilflich zu sein.
Auch der Verkehr hat uns überrascht. Sicher sind die mehrspurigen Strassen mit Verkehrsmitteln vollgestopft und ab und zu hört oder sieht man einen verkappten Rallypiloten, der nicht weiss wie laut und schnell (oder kurz gesagt – wie bescheuert) er mit seinem aufgemotzten Auto durch die Strassen jagen soll. Aber die Mehrheit der Autofahrer sind rücksichtsvoll und halten auch vor den Fussgängerstreifen!
Apropos Fussgängerübergänge. In Moskau bestehen die Fussgängerampeln jeweils aus zwei Lampen. Auf der einen prangt das rote oder grüne Männschen und auf der zweiten da sieht man wie lange diese Phase noch dauert – sollten sich unsere Verkehrsplaner mal durch den Kopf gehen lassen.


Ach ja, da standen wir doch zu viert an einer Bushaltestelle, als plötzlich drei Lastwagen auftauchten, die versetzt nebeneinander fuhren. An der Vorderseite waren riesige Wasserdüsen angebracht mit welchen sie die Strasse reinigten. Wir realisierten leider zu spät, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten um nicht nass zu werden. Aber kurz bevor der Lastwagen, der am Strassenrand fuhr auf unserer Höhe war, stellte er das Wasser ab und ein paar Meter hinter uns wieder an – wir können nur sagen Russen sind freundlich!

3 Kommentare zu “Moskau das etwas andere Russland?

  1. Roland

    Cool, Moskau hat sich verändert und wird Modern, Lego in den 80iger Jahren das war kein Thema, damals in einem Kaufhaus beim roten Platz in der Kleiderabteilung eine T- Shirt Variante dafür in drei Farben und mit Stappel davon bis zur Decke. Vor den Schuhgeschäften Schlange stehen, einkaufen und draussen vor der Türe wurde wieder getauscht. Lebensmittel Einkäufe….. Schlange stehen am Tresen anschauen was man gerne hätte, an die Kasse gehen bezahlen und mit dem Kassenzettel wieder zurück an den Tresen um das gewünschte zu bekommen. Wir wünschen euch weiterhin viele spannende Abenteuer in Russland.

    Gruss Roland

  2. Gudrun und Werner SeltmannGudrun und Werner Seltmann

    ihr Lieben, so begeistert ihr von moskau berichtet,so begeistert sind wir von eurer berichterstattung. Dank goggle haben wir uns euer hotel budapest und die metro genau angeschaut, wir freuen uns mit euch und begleiten in gedanken. Möge auch die lange bahnfahrt euren vorstellungen entsprechen und das es am baikalsee nicht schon zu kalt ist. Mit vielen lieben grüssen von euren antken.

  3. Verena und Hans Peter Weinmann

    Tanke villmal für die usfürliche Bricht! Ihr mached eusfascht e chli iifersüchtig! Passed uuf, das mir plötzlich emal amene BAhnhof, Hafe oder Hoteliigang stönd! Mir freued eus uf die ville Fortsetzige!
    Liebi Grüess…

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